Wiesenthal Center Fordert Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger Zum Rücktritt Auf

Jerusalem. „Die aktuellen Äußerungen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger, der die NS-Vergangenheit seines Vorgängers Hans Filbinger rechtfertigte, sind absolut unfassbar.“ Das Simon Wiesenthal Center schließt sich den Rücktrittsforderungen an. „Ein Ministerpräsident, der die Nazi-Vergangenheit des ehemaligen Ministerpräsidenten und NS-Marinerichters Hans Filbinger leugnet und reinwäscht, ist untragbar“, sagte der Direktor des Centers in Jerusalem, Dr. Efraim Zuroff.

Efraim Zuroff: „Es ist erwiesen, dass Filbinger an Todesurteilen während des Zweiten Weltkriegs beteiligt war. Es ist erwiesen, dass Filbinger Mitglied der NSDAP war. Es ist erwiesen, dass er noch im Juni 1945 einen Soldaten wegen Entfernens von der Truppe verurteilt hat. Es ist erwiesen, dass er das Nazi-Unrecht nach 1945 ganz allgemein gerechtfertigt hat. Vor allem aber hat Filbinger als Gründer, Präsident und Ehrenmitglied des „Studienzentrums Weikersheim“ Neonazis und Rechtsextremen eine Plattform bei der selbsternannten „geistigen Leistungselite Deutschland“ gegeben. Zudem bestehen Verbindungen zwischen dem „Studienzentrum Weikersheim“ und der so genannten „Gesellschaft für freie Publizistik“ (GfP), deren Protagonisten den Holocaust leugnen und antisemitische Propaganda verbreiten. Die GfP wird deswegen vom Verfassungsschutz beobachtet. Sie wurde 1960 von ehemaligen SS- und NSDAP-Mitgliedern gegründet.“

Laut Efraim Zuroff ist es an der Zeit, einen deutlichen Trennstrich gegenüber nationalsozialistischen Kriegsverbrechen zu ziehen.

Dr. Efraim Zuroff
Rückfragen unter: +972-50-721-4156
www.operationlastchance.org
www.wiesenthal.com

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