Jerusalem. Das Simon Wiesenthal Center hat heute die Entscheidung des Landratsamtes in Garmisch-Partenkirchen kritisiert, das eine Gedenkveranstaltung für Opfer des Nationalsozialismus am Pfingstwochenende am Hohen Brendten in Mittenwald verboten hat. Die Arbeitskreise „Distomo“ und „Angreifbare Traditionspflege“ hatten dort eine Kundgebung angemeldet, um der Opfer deutscher Gebirgstruppen des Zweiten Weltkrieges zu gedenken. Gleichzeitig findet dort eine Versammlung des „Kameradenkreises der Gebirgstruppe“ statt.
„Es ist nicht fair, eine Gedenkveranstaltung zugunsten der Opfer zu verbieten, während Angehörige von Nazi-Truppenverbänden, die schwere Verbrechen begangen haben, wie ehrbare Bürger behandelt werden“, kritisiert der Leiter des Wiesenthal Centers in Jerusalem, Dr. Efraim Zuroff. Veteranen der belasteten Gebirgstruppen müssten die Konfrontation mit ihren Gegnern aushalten, zumal sie sich nie für ihre Untaten entschuldigt hätten, so Zuroff.
Dr. Efraim Zuroff: „Das Landratsamt misst mit zweierlei Maß. Die Veteranen von NS-Gebirgstruppen werden über Gebühr geschützt, während das Gedenken der Opfer am Hohen Brendten verboten wird. Die bayerische Behörde verhält sich gefühllos gegenüber den Opfern. Das Gedenken für die Opfer muss stattfinden.“
Dr. Efraim Zuroff
Rückfragen unter: +972-50-721-4156
www.operationlastchance.org
www.wiesenthal.com