Jerusalem. Das Simon Wiesenthal Center hat heute die deutschen Behörden dazu aufgefordert, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um eine mögliche Flucht des verurteilten NS-Kriegsverbrechers Josef Scheungraber zu verhindern. Scheungraber war wegen seiner Beteiligung an der Ermordung von Zivilisten in Falzano di Cortona im Juni 1944 verurteilt worden. In einer Stellungnahme wies der Direktor des Wiesenthal Centers in Jerusalem, Dr. Efraim Zuroff, auf Scheungrabers abfällige Kommentare zu dem Urteil hin, das er als „Schwindel“ bezeichnete und das Gericht zudem als „Saustall“ titulierte. Ferner nannte Zuroff das Beispiel des kroatischen Kriegsverbrechers Milivoj Asner, der 2005 im Alter von 92 Jahren von Kroatien nach Österreich geflohen war, wo er seitdem seinen Lebensabend genießt. Obwohl älter als Scheungraber, gelang ihm die Flucht.
„Angesichts Scheungrabers Beschimpfung des Gerichts und des Urteils kann es nicht ausgeschlossen werden, dass auch er in ein Land fliehen will, das nicht so großen Wert auf die Strafverfolgung von NS-Verbrechern legt. Deswegen fordern wir die deutschen Behörden dazu auf, alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, damit er seiner gerechten Strafe nicht entgeht“, so Zuroff.
Dr. Efraim Zuroff
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