Jerusalem. Das Simon Wiesenthal Center hat heute die Unterstützung des israelischen Justizminsters Yaakov Neeman begrüßt, der seine deutsche Kollegin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger dazu aufgefordert hat, nach Wegen für eine Bestrafung des niederländischen NS-Täters Klaas Faber zu suchen. Faber war für seine Taten in den Niederlanden verurteilt worden, konnte sich der Haft aber durch Flucht entziehen und lebt heute in Ingostadt, Bayern.
Seit seiner Flucht nach Deutschland im Jahr 1952 lebt er aufgrund von rechtlichen Problemen in Freiheit. In den Niederlanden war er wegen der Ermordung von mindestens elf Zivilisten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. In einer Stellungnahme hat der Nazijäger und Direktor des Wiesenthal Büros in Israel, Dr. Efraim Zuroff, die bayerische Justiz dazu aufgerufen, den Fall zu überprüfen und den bisherigen Standpunkt zu revidieren, wonach Fabers Tatbeitrag wegen seiner „untergeordneten Rolle als Teilnehmer an einem Erschießungskommando nur als gering anzusehen“ sei und deshalb nicht als Mordtäter belangt werden könne.
Zuroff: „Wie die Verurteilung des niederländischen SS-Killers Heinrich Boere in Aachen und die Anklagen gegen die KZ-Aufseher Ivan Demjanjuk in München und Samuel Kunz in Bonn deutlich machen, betrachten deutsche Staatsanwälte den Befehlsnotstand nicht länger als Hinderungsgrund bei NS-Gewalttaten. Es ist höchste Zeit, dass Faber für seine Beteiligung an der Ermordung von unschuldigen Zivilisten bestraft wird.“
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