Jerusalem. Deutschland hat, erstmals, die höchste Auszeichnung für die Strafverfolgung von NS-Tätern im Jahresbericht des Simon Wiesenthal Centers erhalten, den das Center gestern offiziell herausgegeben hat. In einer Stellungnahme des Nazijägers und Herausgebers des Berichts, Dr. Efraim Zuroff, heißt es, dass die Veränderung der deutschen Strategie bei der Strafverfolgung zu einer Erhöhung der Zahl der potentiellen Verdächtigen und zu beeindruckenden Ergebnisse im Berichtszeitraum (April 2009 bis März 2010) geführt hat.
Efraim Zuroff:
„Im Berichtszeitraum haben deutsche Staatsanwälte zwei Verurteilungen erreicht, drei neue Anklagen erhoben, 130 neue Verfahren aufgenommen und führten so insgesamt 170 Verfahren (Stand: 1. April 2010) Diese Zahlen zeigen eine bemerkenswerte Steigerung bei den deutschen Bemühungen zur Bestrafung von NS-Tätern, und sie reflektieren einen wichtigen Wechsel bei der Strategie der Strafverfolgung, die bis die die jüngste Zeit Verdächtige, die nicht Offiziere oder nichtdeutscher Herkunft waren, ignoriert hat. Diese beeindruckenden Ergebnisse brachten Deutschland ein A. Damit ist es das einzige Land neben den USA, das jemals eine solche Note bekommen hat. Obwohl es immer noch mehrere Problemfälle in Deutschland gibt, beispielsweise den niederländischen SS-Killer Klaas Faber und den dänischen NS-Mörder Sören Kam, müssen die positiven Ergebnisse der deutschen Ermittler in diesem Jahr anerkannt werden.“
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