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14. Februar 2016 06:43 Uhr nordschleswiger.dk
Simon Wiesenthal Center kritisiert Namen von R. in der Knivsberganlage der deutschen Minderheit

Das Simon Wiesenthal Center in Wien hat die deutschen Minderheit kritisiert, weil sie nach Ansicht des für die Aufarbeitung von Nazi-Verbrechen weltweit zuständigen Koordinators Dr. Efraim Zuroff auf der Gedenktafel für die deutsch-nordschleswigschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges „illegal“ Verbrecherorganisationen ehrt.

Im Schreiben des Wiesenthal Centers an den Bund Deutscher Nordschleswiger wird darauf verwiesen, dass die Mitgliedschaft in kriminellen Organisationen wie u.a. SS, Gestapo und SD vom Internationalen  Gericht in Nürnberg im August 1945 als "illegal" verurteilt worden ist. Diesem Urteilsspruch sei anschließend durch das Londoner Abkommen entsprochen worden, dem sich Dänemark angeschlossen habe. Deshalb werden auf dem Knivsberg "illegal" Personen geehrt ("are paying tribute“). Das geht aus dem Schreiben hervor, das dem „Nordschleswiger“ aus Kreisen in Wien zur Verfügung gestellt worden ist.

Im konkreten Fall geht es um den Namen des SS-Mannes R. aus der Umgebung von Holebüll, der 18. Februar 1924 geboren und am 9. Juli 1954 offiziell für tot erklärt wurde. Nach Angaben des Wiesenthal Centers ist R. im Konzentrationslager Dachau tätig gewesen, in dem 41.500 Menschen ermordet wurden.
Das Simon Wiesental Center teilt in dem Schreiben mit, dass es über „relevante Dokumente“ zur Person R. verfügt, die jedoch einer 75-jährigen Sperrfrist unterliegen.
Im  Landesarchiv Apenrade sei es aber möglich, eine Sondergenehmigung zu erhalten, um Einsicht zu erhalten, so Direktor Dr. Efraim Zuroff laut Informationen des „Nordschleswigers“.

Der BDN-Hauptvorsitzende hatte wiederholt erklärt, dass Namen von den Gedenkplatten entfernt werden, wenn es Beweise für Verbrechen durch bestimmte Personen gibt.

In den letzten Jahren sind auf dem Knivsberg nach eindeutigen Beweisen bereits mehrere Namen gelöscht worden.

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