15.12.03  
  „Operation letzte Chance“ - Juden setzen Kopfgeld für angebliche NS-Täter in Österreich aus

 
 

Wien: Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA mitteilt, soll mit einem Inserat in der Kronen-Zeitung, dem österreichischen Gegenstück zu BILD, die Suche nach noch nicht gefaßten österreichischen NS-Tätern verstärkt werden. Die Anzeige trägt die aus einem alten Defa-Umerziehungsfilm kolportierte Überschrift „Die Mörder sind unter uns“. Organisiert wird diese Kampagne vom Simon-Wiesenthal-Center, das für Hinweise aus der Bevölkerung den Judas-Lohn von 10.000 Euro ausgesetzt hat.

Wie es heißt, ist auf dem Inserat ein Foto von einem Erschießungskommando zu sehen, daß auf eine Gruppe von Menschen zielt, die ihnen den Rücken zugekehrt hat. Inwieweit dieses jedoch historisch ist oder aus irgend einem Hollywood-Schinken stammt vermag der Betrachter freilich nicht zu sagen. Dafür heißt es als Bildunterschrift: „Die meisten Nazi-Mörder blieben unbehelligt - auch in Österreich. Bitte helfen Sie, die noch lebenden KZ-Wächter, Gestapo-Schergen und Massenmörder zu finden und vor ein österreichisches Gericht zu stellen. Jeder Hinweis, der zur Verurteilung eines Nazi-Kriegsverbrechers führt, ist Euro 10.000 wert. Danke für Ihre Unterstützung der Gerechtigkeit.“

Es muß an dieser Stelle ausdrücklich gesagt werden, daß diese entehrende Hetzkampagne nicht ohne die Mitwirkung der FPÖ zustande gekommen ist. Diese zeigte sich bekanntlich beim letzten Staatsbesuch in Israel besonders unterwürfig gegenüber jüdischen Interessen. Österreichs Justizminister Dieter Böhmdorfer (FPÖ) erklärte auf Anfrage der SPÖ, daß er bis Mitte 2004 mit den ersten Ergebnissen rechne. Von Seiten des Jerusalemer Wiesenthal Centers hatte Böhmer Ende September eine Proskriptionsliste von „47 potentiellen Kriegsverbrechern“ bekommen, die der selbsternannte „Nazijäger“ Efraim Zuroff für verdächtig hält.

In Israel und in der Diaspora hat man es offenbar noch immer nicht mitbekommen, daß der 2. Weltkrieg seit 1945 zu Ende ist. Was hier gepredigt wird ist nicht Gerechtigkeit, sondern Rache im primitivsten alttestamentarischen Format. Es ist wohl schon eine Frechheit, die man besser als Chuzpe bezeichnen sollte, wenn ausgerechnet Israel in Österreich nach „Kriegsverbrechern“ sucht, wo doch gerade die Geschichte dieses Staates bei näherer Betrachtung selber nichts ist als ein einziges Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Der Titel der Suchkampagne in der Kronen-Zeitung heißt, „Die Mörder sind unter uns“. Vielleicht sollte man ja noch hinzu fügen, daß der Obermörder im nächsten Jahr auf Staatsbesuch nach Deutschland kommt und das dessen Hehler und Nutznießer einen guten Teil dessen ausmachen, was sich nicht nur dort und in Österreich am Sabbat in der Synagoge herumdrückt.