Der weltweit meistgesuchte Nazi-Verbrecher, der ehemalige
KZ-Arzt Aribert Heim, ist nach Informationen des Simon
Wiesenthal-Zentrums von Augenzeugen während der vergangenen
Wochen in Südamerika gesehen worden. "Er sei gebrechlich, aber könne noch laufen", gab der Leiter des Zentrums, Efraim Zuroff, am Donnerstag Angaben eines nicht
genannten Informanten wieder.
Ob es sich um Hinweise aus der Region um die südchilenische Stadt Puerto Montt
oder der benachbarten argentinischen Stadt Bariloche handelt,
wollte Zuroff unter Hinweis auf die Fahndung nach dem heute
94-Jährigen nicht sagen. "Wir sind heute optimistischer, dass wir Heim noch finden können, als vor der
Reise in den Süden", fügte er hinzu. Zusammen mit dem Leiter der argentinischen Abteilung des Wiesenthal-Zentrums,
Sergio Widder, war Zuroff in beide Städte gereist, um Hinweisen
nach dem Aufenthalt Heims nachzugehen.
Das nach dem verstorbenen Nazi-Jäger
Simon Wiesenthal benannte Zentrum hatte im November die "Operation: Letzte Möglichkeit" zum Aufspüren von Nazi-Verbrechern in Südamerika begonnen. Heim steht auf der
Liste der möglicherweise noch lebenden, weltweit gesuchten
Nazi-Verbrechern an erster Stelle. Er soll als "Dr. Tod" im oberösterreichischen Konzentrationslager Mauthausen während des Zweiten Weltkrieges
Hunderte Insassen durch Spritzen ins Herz oder bei "Operationen" ohne Betäubung getötet haben.
Heim galt als extrem grausam. Der
am 28. Juni 1914 im steirischen Bad Radkersburg Geborene
praktizierte nach dem Krieg in Baden-Baden (deutsches Bundesland
Baden-Württemberg) als Frauenarzt und ist seit 1962 auf der
Flucht. Gegen ihn besteht ein internationaler Haftbefehl.
Nach Angaben von Nazi-Jäger Zuroff
gibt es jetzt mehrere Hinweise, dass Heim noch am Leben ist.
Mit Fahndungsanzeigen in lokalen Zeitungen wolle das Wiesenthal-Zentrum
die Bevölkerung unter Hinweis auf die Belohnungen für die
Ergreifung Heims in Höhe von insgesamt 315.000 Euro zur Mithilfe
aufrufen.
diepresse.com
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