Drei mutmaßliche ehemalige Aufseher
des Konzentrationslagers Mauthausen müssen sich in Spanien
vor Gericht verantworten. Den Angeklagten, die als Mitglieder
der Waffen-SS dienten, wird Beihilfe zum Völkermord und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
Ein spanisches Gericht hat drei mutmaßliche frühere KZ-Aufseher wegen Beihilfe
zum Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.
Richter Ismael Moreno erließ am Donnerstag internationalen
Haftbefehl gegen drei Männer, die als Mitglieder der Division
„Totenkopf“ der Waffen-SS in den Konzentrationslagern Mauthausen
und Sachsenhausen gedient haben sollen. Der 18-seitigen Anklageschrift
zufolge leben zwei von ihnen in den USA, Johan Leprich und
Anton Tittjung, der dritte, Josias Kumpf, soll sich in Österreich
aufhalten.
Ein vierter Beschuldigter wurde von der Liste gestrichen: John Demjanjuk, der
von den USA ausgeliefert wurde und sich in Deutschland vor
Gericht verantworten muss. Richter Moreno hatte die Untersuchung
gegen die mutmaßlichen KZ-Aufseher auf Verlangen von spanischen
Holocaust-Überlebenden bereits im Juli 2008 eingeleitet.
Grundlage des Verfahrens ist das in Spanien praktizierte
Prinzip der universellen Gerichtsbarkeit, wonach besonders
schändliche Verbrechen wie Folter, Verbrechen gegen die Menschlichkeit
oder Völkermord in Spanien verfolgt werden können, unabhängig
vom Ort der Tat.
focus.de
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