Das
ungarische rechtsextremistische Webseite "kuruc.info" wird von einem ungarischen Winzer im kalifornischen Healdsburg betrieben. Das
bestätigte das ungarische Pendant von Wikileaks, die Internetplattform
www.atlatszo.hu, am Dienstagabend. "kuruc.info" hetzt seit Jahren gegen Juden, Roma und Schwule. Eigentümer der Plattform sei
der ungarische Winzer Bela Varga, der in Budapest studierte
und 1988 in die USA floh. In Kalifornien arbeite Varga als
Winzer und besitze einen Vertrieb ungarischer Waren namens "The Red Paprika", hieß es auf der Internetseite.
Kontaktdaten von Demonstranten
Laut atlatszo.hu ist Bela Varga "außerordentlich aktiv". Jüngst hätte er zur Jagd auf die Teilnehmer an einer Budapester Demonstration
gegen den mutmaßlichen ungarischen Nazi-Verbrecher
Laszlo Csatary aufgerufen. Das Portal "kuruc.info" hatte innerhalb kürzester Zeit die Kontaktdaten der Teilnehmer mit Telefonnummern
und E-Mail-Adressen veröffentlicht und ein Kopfgeld
für ihr Ergreifen ausgesetzt. Bela Varga soll dieses
Geld gespendet haben, berichteten Medien. Jüdische
Teilnehmer der Protestaktion gegen Laszlo Csatary
hätten Drohanrufe von einer Telefonnummer aus dem
kalifornischen Healdsburg erhalten, die auf den
Namen der Ehefrau von Bela Varga registriert sei.
Dies solle der Auslöser dafür gewesen sein, dass
der Provider Sharktech Internet Services die Anonymität
des Betreibers von "kuruc.info" aufhob.
Zentrum des Antisemitismus
Der Budapester Regierung
war es nicht gelungen, das rechtsextreme Portal
zu verbieten. Der ungarische Premier Viktor Orban
hatte im Juli 2012 Mitglieder des Washingtoner Kongresses
aufgefordert, die aus den USA kommenden, antisemitischen
Provokationen des Portals zu unterbinden. In seinem
Brief erinnerte Orban daran, dass "das ungarische Zentrum des Antisemitismus" ein solches Portal sei, das wegen des Auftretens der ungarischen Regierung in
die USA geflüchtet sei. derstandard.at
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