Zagreb (AFP) - Ein wegen Kriegsverbrechen
im Zweiten Weltkrieg gesuchter Kroate hält sich einem Zeitungsbericht
zufolge in Österreich versteckt. Die Wochenzeitung "Globus" berichtete am Mittwoch, ein Reporter habe den 91-jährigen Milivoj Asner in seiner
Wohnung in Klagenfurt ausfindig gemacht, wo er unter dem
Namen Aschner lebe. Berichten zufolge war er im Juli aus
Kroatien geflohen, nachdem das Simon-Wiesenthal-Zentrum die
kroatischen Behörden auf seinen Fall aufmerksam gemacht hatte.
Die internationale jüdische Menschenrechtsorganisation wirft
dem ehemaligen Polizeichef vor, während der Herrschaft der
faschistischen Ustascha zwischen 1941 und 1945 Kriegsverbrechen
gegen Serben und Juden begangen zu haben.
Von der kroatischen Staatsanwaltschaft hiess es, der Fall
werde untersucht.
Zeugenaussagen hätten ergeben, dass Asner "unzweifelhaft" in
Kriegsverbrechen verwickelt gewesen sei. Es sei jedoch nicht
bekannt, wo er sich aufhalte. Asner war nach Kriegsende ins
benachbarte Ősterreich gegangen, kehrte jedoch nach der Loslösung
Kroatiens von Jugoslawien 1991 in seine Heimat zurűck.
Die von Deutschland und Italien unterstetzte Ustascha wurde
1929 gegründet und setzte sich gegen die Vorherrschaft Serbiens
ein. Nach Angaben unabhängiger Experten wurden während der
Herrschaft der Ustascha hunderttausende oppositionelle Serben
und Kroaten sowie Juden, Sinti und Roma grausam verfolgt
und in Lagern umgebracht.
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