Mittwoch 27. Oktober 2004, 18:07  
  Zeitung: Gesuchter Ustascha-Anhänger versteckt sich in Ősterreich

 
 

Zagreb (AFP) - Ein wegen Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg gesuchter Kroate hält sich einem Zeitungsbericht zufolge in Österreich versteckt. Die Wochenzeitung "Globus" berichtete am Mittwoch, ein Reporter habe den 91-jährigen Milivoj Asner in seiner Wohnung in Klagenfurt ausfindig gemacht, wo er unter dem Namen Aschner lebe. Berichten zufolge war er im Juli aus Kroatien geflohen, nachdem das Simon-Wiesenthal-Zentrum die kroatischen Behörden auf seinen Fall aufmerksam gemacht hatte. Die internationale jüdische Menschenrechtsorganisation wirft dem ehemaligen Polizeichef vor, während der Herrschaft der faschistischen Ustascha zwischen 1941 und 1945 Kriegsverbrechen gegen Serben und Juden begangen zu haben.

Von der kroatischen Staatsanwaltschaft hiess es, der Fall werde untersucht.

Zeugenaussagen hätten ergeben, dass Asner "unzweifelhaft" in Kriegsverbrechen verwickelt gewesen sei. Es sei jedoch nicht bekannt, wo er sich aufhalte. Asner war nach Kriegsende ins benachbarte Ősterreich gegangen, kehrte jedoch nach der Loslösung Kroatiens von Jugoslawien 1991 in seine Heimat zurűck.

Die von Deutschland und Italien unterstetzte Ustascha wurde 1929 gegründet und setzte sich gegen die Vorherrschaft Serbiens ein. Nach Angaben unabhängiger Experten wurden während der Herrschaft der Ustascha hunderttausende oppositionelle Serben und Kroaten sowie Juden, Sinti und Roma grausam verfolgt und in Lagern umgebracht.