Liste mit Namen
von 47 mutmaßlich in NS-Verbrechen Involvierten bereits übergeben - 10.000 Dollar Prämie für Hinweise auf Kriegsverbrecher
Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in
seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, wird das Simon Wiesenthal
Center Jerusalem in Österreich eine "Operation
letzte Chance" starten. Für Hinweise, die zur Verfolgung von NS-Verbrechen führen, werden
10.000 Dollar Prämie ausgesetzt.
In seinem jüngsten Jahresbericht über
den Stand der "Weltweiten Untersuchung
und Verfolgung von NS-Kriegsverbrechen" hatte
das Wiesenthal Center heftig kritisiert, dass in Österreich seit
mehr als zwei Jahrzehnten keinem Holocaust-Täter mehr der Prozess
gemacht worden ist. Nun hat das Israel-Büro erste konkrete Schritte
gesetzt. Efraim Zuroff, Direktor des Centers und weltweiter Koordinator
von dessen Recherchen in NS-Verbrechen, sagte im Gespräch mit "profil":" Wir haben der österreichischen Botschaft in Israel eine Liste
mit 47 Namen von Österreichern übermittelt. Es sind Leute, die in Polizeibataillons in Osteuropa tätig waren, von denen schwere Verbrechen verübt worden sind."
Die "Operation letzte
Chance" lief im Vorjahr erstmals in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen an. Sie
stieß dort anfangs auf erhebliche Kritik, führte in Litauen aber zur
Eröffnung zweier Mordverfahren gegen zwanzig Verdächtige.
Offiziell will
Zuroff die Aktion bei einem Wien-Besuch im September
präsentieren, zu dem er auch mit Justizminister Dieter Böhmdorfer zusammentreffen möchte: "Als
von der FPÖ nominiertes Regierungsmitglied muss er ja ein ganz besonderes Interesse
daran
haben, dass Österreich seine Haltung ändert."
URL: OTS - "profil"
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