06.09.2005 ORF
  Steirischer SS-Arzt in Spanien vermutet

 
 

Die spanische Polizei fahndet nach einem gebürtigen Steirer, der im KZ Mauthausen während des 2. Weltkrieges als Arzt zahlreiche Insassen gefoltert und durch Herzinjektionen getötet haben soll.

91-Jähriger weltweit gesucht
Der 91-jährige Aribert Heim ist in Radkersburg geboren, 1940 freiwillig der Waffen-SS beigetreten und zählt neben dem Eichmann-Gehilfen Alois Brunner zu den weltweit meistgesuchten NS-Verbrechern.

Familie soll Geld überwiesen haben
Die Suche konzentriert sich auf eine Kleinstadt nahe Valencia . Dorthin soll Heims Familie Geld auf verschiedene Konten überwiesen haben. Laut der spanischen Zeitung "Interviu" überwies die Familie zwischen 2000 und 2003 insgesamt 180.000 Euro auf Konten in der Stadt.

Zuroff: Österreich soll Prämie aussetzen
Der Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem, Efraim Zuroff, hat die österreichische Regierung aufgerufen, eine Prämie auf den gesuchten SS-Arzt Aribert Heim auszusetzen. In einem offenen Brief an Justizministerin Karin Gastinger (BZÖ) schlug Zuroff vor, dass Wien eine etwa gleich hohe Ergreiferprämie wie das Landeskriminalamt im deutschen Baden-Württemberg aussetzen solle: 130.000 Euro.

Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" jüngst berichtete, sei Heim nach dem Krieg zunächst nach Deutschland gegangen und habe zuletzt als Frauenarzt in Baden-Baden gearbeitet. Seit 1962 sei er auf der Flucht. Laut "Spiegel"-Recherchen ist anzunehmen, dass Heim noch lebt. Wie das Magazin berichtete, gibt es bei der Berliner Sparkasse immer noch ein Konto auf seinen Namen - Guthaben: rund eine Million Euro. Wäre Heim tot, so argumentieren die Ermittler, hätten sich seine Erben bereits gemeldet.

ORF, 9.09.2005