28.09.2005 Kurier
  Gastinger: Nazis endlich schnappen

 
 

Wien - Justizministerin Karin Gastinger (B) will "alle Mittel ausschöpfen", um die zwei prominenten österreichischen NS-Kriegsverbrecher zu ergreifen, gegen die die Staatsanwaltschaft ermittelt - Milivoj Asner und Aribert Heim.

Arzt im Mauthausen

Dem 1914 in Radkersburg geborenem Heim wird vorgeworfen, 1941 als SS-Arzt im Konzentrationslager Mauthausen zahlreiche Häftlinge grausam ermordet zu haben, viele durch Herzinjektionen. Heim ist untergetaucht. Der KZ-Arzt gehört zu den wenigen noch lebenden Nazi-Schergen, die es seit über vier Jahrzehnten geschafft haben, einer Anklage zu entgehen. Derzeit vermuten Fahnder den mutmaßlichen Mörder in Spanien.

Dem 91-jährigen Asner werden Kriegsverbrechen an Serben und Juden während des Zweiten Weltkriegs im faschistischen kroatischen Ustascha-Regime angelastet. Asner hält sich unbehelligt in Klagenfurt auf,

130.000 Euro Ergreiferprämie?

In Erinnerung gerufen wurden diese beiden Fälle nicht durch die Justiz, sondern durch den Direktor des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem - Efraim Zuroff. Zuroff hatte Anfang September die österreichische Regierung aufgerufen, eine Belohnung auf den gesuchten SS-Arzt Aribert Heim auszusetzen. In einem offenen Brief an Justizministerin Karin Gastinger schlug Zuroff vor, dass Wien eine etwa gleich hohe Ergreiferprämie wie das Landeskriminalamt im deutschen Baden-Württemberg aussetzen solle: 130.000 Euro.

Wie der "Standard" (Mittwoch-Ausgabe) berichtet, kann sich Gastinger die Auslobung einer Ergreiferprämie vorstellen. Zuständig dafür sei allerdings das Innenministerium.

Kurier, September 28, 2005