Prominente Sponsoren aus Österreich
für einen kroatischer Sänger, der die Massen mit ultra-national-triefenden
Texten begeistert und seine Anhängerschaft in Nazi-Kreisen
hat.
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Die Kärntner Hypo Alpe Adria sowie
der Styria-Verlag traten als Sponsoren für den Nationalisten
Marko Perkovic alias Thompson auf.
Wenn Thompson auf der Bühne steht,
sind Hakenkreuze und gestreckte Arme keine Seltenheit. Auch
bei seinem letzten Konzert in Zagreb vor 60.000 Menschen
waren eindeutig rechtsextreme Symbole und Hakenkreuze zu
sehen. Wie auch ein Besuch der offiziellen Website des Sängers
(www.thompson.hr) eindeutig zeigt, legt er es in seinen Konzerten
darauf an, faschistoide Signale an seine Fans zu senden.
Ustascha-Symphatisant
Nach Angaben des Präsidenten des Simon Wiesenthal Zentrums
in Jerusalem, Efraim Zuroff, ist Thompson ein Anhänger
und Sympathisant der Ustascha-Bewegung (faschistische Bewegung
des zweiten Weltkriegs und verantwortlich für Völkermord
und bestialische Massenhinrichtungen an Serben und Juden).
Ein Teil seiner Konzert-Einnahmen fließe direkt in die
Verteidigung zumindest zweier, in vor dem internationalen
Gerichtshof in Den Haag angeklagter, kroatischer Kriegsverbrecher.
Österr. Konzerne als Sponsoren
Die „Hypo Group Alpe Adria Leasing“ (Kroatien) sowie die
kroatische Tageszeitung „Vecernji List“ im Eigentum der
Styria-Gruppe, sind als prominente Sponsoren auf der offiziellen
Website des Sängers mit prominent platziertem Farb-Logo
in Erscheinung getreten.
Hypo Alpe Adria: „Sind entsetzt“
Die Sprecherin der österreichischen Hypo Alpe Adria, am Mittwoch
mit den Vorwürfen des Sponsorings konfrontiert, bedauert
dies „auf tiefste Weise, wir sind erschüttert und entsetzt." Die
Hypo Group Alpe Adria Leasing hätte dem Organisator der
Konzerte geleaste Fahrzeuge mit Firmenlogo zur Verfügung
gestellt. Das Logo auf der Website sei widerrechtlich platziert
worden. Im Zuge der Recherchen von oe24.at ist dieses über
Nacht von der Website des Sängers plötzlich verschwunden.
Styria: "Thompson
eine Pop-Ikone"
Anders als die Hypo Alpe Adria hat die kroatische Styria-Tochter
Thompson-Konzerte direkt gesponsert. Mit einer schriftlichen
Stellungnahme reagierte der Styria Konzern auf die Vorwürfe:
„Thompson ist sicherlich kein Anhänger der Ustascha-Bewegung
und hat dies erst dieser Tage in einem Interview mit der
New York Times zurückgewiesen. Auch Kroatiens Präsident Stjepan
Mesic, der seine politische Grundhaltung immer wieder als
antifaschistisch deklariert, habe die Vorwürfe des Wiesenthal-Centers
zurückgewiesen",
so ein Sprecher der Styria. Und weiters: „Vecernji List ist
als DIE relevante Tageszeitung Kroatiens Sponsor von zahlreichen
Pop- und Rock-Konzerten in Kroatien, die Sponsorship für
das Thompson-Konzert ist Teil dieser Strategie.“
Thompson selbst, der seit Jahren mit
der Kritik an seiner extrem-nationalistischen Einstellung
zu leben gelernt hat, erklärte erst vor kurzem, dass er sich
lediglich als „Heimatliebender“ verstehe.
Wiesenthal Zentrum Jerusalem
Dazu schreibt Efraim Zuroff, Direktor des Wiesenthal Zentrums
Jerusalem, in der renommierten Zeitung „Jerusalem Post“
vom 25. Juni, dass „er nicht glauben könne, dass wenn Thompson
denn in seinen Texten von Brüderlichkeit und Toleranz singe,
in den Konzerten ständig Gruppen mit Ustasha-Uniformen,
Symbolen und Bannern auftauchen würden“. Zuroff war auch
jener Mann, der die Sache schließlich ins Rollen gebracht
hat.
Texte des Sängers wurden in der „Jerusalem
Post“ vom 25.6.07 veröffentlicht:
„O Neretva (ein Fluss, Anm.) fließe
abwärts und nimm die Serben mit in das blaue adriatische
Meer“
„Ich bin ein Ustasha und das war auch
mein Vater“
Lady Sinjska (eine slawische Schutz-Heilige,
Anm.), vertreibe Stipe (gemeint ist Stipe Mesic, derzeitiger
Präsident Kroatiens und bekennender Anti-Faschist, Anm.)
und bring uns Franjo (Tudmann, früherer ultra-nationaler
Präsident Kroatiens) zurück. Und weiter: „Sende unsere Grüße
zu Ante Pavelic (ein Ustascha-Führer im 2. Weltkrieg).
Die kroatische Zeitung "24sata",
ebenfalls im Eigentum der Styria AG, hat bereits im Jahr
2005 das Publikum des Popstars in unmittelbarer Nähe zur
Bühne dokumentiert
oe24.at
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