Mit einem Inserat
in der "Kronen Zeitung" unter dem Titel "Die Mörder sind unter uns" soll die Suche nach noch nicht gefassten österreichischen NS-Tätern verstärkt
werden. Die vom Simon Wiesenthal Center initiierte Aktion
zur Ergreifung von NS-Tätern bietet für Hinweise aus der
Bevölkerung eine Prämie von 10.000 Euro an.
Auf dem Inserat ist u.a. ein Foto von einem Erschießungskommando
zu sehen. Mehrere Soldaten zielen dabei auf einem Feld auf
eine Gruppe von Menschen, die ihnen den Rücken zukehren mussten.
Unter dem Bild ist zu lesen: "Die
meisten Nazi-Mörder blieben unbehelligt - auch in Österreich.
Bitte helfen Sie, die noch lebenden KZ-Wächter, Gestapo-Schergen
und Massenmörder zu finden und vor ein österreichisches Gericht
zu stellen. Jeder Hinweis, der zur Verurteilung eines Nazi-Kriegsverbrechers
führt, ist 10.000 Euro wert."
Justizminister Böhmdorfer hatte am 24. November in Beantwortung
einer SPÖ-Anfrage erklärt, er rechne nicht vor Mitte 2004
mit ersten Zwischenergebnissen in Sachen "Operation
letzte Chance". Das Sammeln der ersten Hinweise und deren Weiterleitung an die zuständigen
Staatsanwaltschaften könnte zwar innerhalb der nächsten ein
bis zwei Monate abgeschlossen sein. Allerdings sollten auch
die Erhebungsergebnisse der derzeit bei den Staatsanwaltschaften
Dortmund, Stuttgart und München laufenden Ermittlungen abgewartet
werden.
Efraim Zuroff, Nazi-Jäger und Leiter des Jerusalemer Wiesenthal
Centers, hatte Böhmdorfer im September eine Liste mit 47
Namen potenzieller NS-Kriegsverbrecher sowie eine Auflistung
von Einheiten, die an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen
sein sollen, vorgelegt.
URL: http://www.salzburg.com/sn/nachrichten/artikel/610267.html
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