19.06.2008 | 12:15 | diepresse.com
  Mutmaßlicher Nazi-Verbrecher Asner kann sich an nichts erinnern  
 

Der wegen Kriegsverbrechen gesuchte 95-jährige Kroate erklärt, er habe der britischen Zeitung "The Sun" kein Interview gegeben. Auch an den Medienrummel nach der Veröffentlichung könne er sich nicht erinnern.

Der in seiner Heimat wegen Nazi-Kriegsverbrechen gesuchte Kroate Milivoj Asner kann sich nach eigener Aussage nicht daran erinnern, kürzlich dem britischen Boulevardblatt "The Sun" ein Interview gegeben zu haben. "Mit mir hat niemand gesprochen", sagte der in Klagenfurt lebende 95-Jährige in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).

Die "Sun" hatte den mutmaßlichen Kriegsverbrecher als rüstig und geistig klar porträtiert und ihn mit den Worten zitiert, er sei bereit, vor einem kroatischen Gericht auszusagen. Dies will er nun ebenso wenig mitbekommen haben wie den internationalen Medienrummel in den Tagen darauf. "Davon weiß ich nichts", sagte er laut "Kleiner Zeitung".

Österreich hat die Auslieferung Asners an Kroatien bisher aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt. "Drei exzellente Gutachter haben seine Demenz bestätigt", erklärte Manfred Herrnhofer, der mit dem Fall vertraute Vizepräsident der Richtervereinigung, gegenüber der Zeitung. Vorwürfe, dass die österreichische Justiz einen Kriegsverbrecher schütze, wies Herrnhofer zurück. Die Menschenrechte würden für alle gelten.

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