Kroatischer Zeuge belastet Ex-Polizeichef Asner schwer
Mutmaßliche Kriegsverbrecher Asner gab dem kroatischen TV
am Donnerstag ein Interview. Heute lebt der 95-Jährige in
Klagenfurt.
"
Milivoj Asner hat mich sechs Monate lang fast täglich mit
einem nassen Seil geschlagen, um Geständnisse aus mir herauszuprügeln",
erzählte der 88-jährige Dusan Janosevic. Und weiter: "Ich war 1941 Schneiderlehrling in der slawonischen Stadt Pozega und bin unter
dem Verdacht, ich sei Kommunist, verhaftet worden."
Bereit auszusagen. In Pozega war der heute in Klagenfurt lebende 95-jährige Milivoj
Asner Polizeichef des Ustascha-Regimes. Gegen ihn liegt ein
kroatischer Haftbefehl vor, doch Österreich hat seine Auslieferung
wegen angeblicher Verhandlungsunfähigkeit des unter Demenz
leidenden Asner abgelehnt. Janosevic wäre bereit, gegen ihn
auszusagen. Janosevic: "Deshalb werde ich jetzt in Pozega angefeindet und behandelt, als hätte ich Kriegsverbrechen
begangen und nicht Asner!"
Interview mit kroatischem TV. Britischen
Reportern soll der Ex-Polizeichef gesagt haben, ihn treffe
keinerlei Schuld. Auch wisse er nichts von einem KZ-Lager
in der Region Pozega. Doch dieses gab es und sein 2001 von
Argentinien ausgelieferter Kommandant Dinko Sakic wurde zu
lebenslanger Haft verurteilt. In einem Interview, das Asner
Donnerstagabend dem kroatischen Staatsfernsehen gab, sagte
er, er sei jederzeit bereit, nach Kroatien zurückzukehren,
wenn er einen "anständigen" Prozess bekomme.
kleinezeitung.at
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