10.02.2015 europeonline-magazine.eu
Jüdische Gemeinde in Estland empört über Holocaust-Ausstellung

Tartu (dpa) - Eine Holocaust-Ausstellung im Kunstmuseum der estnischen Stadt Tartu empört jüdische Gruppen. Einige Werke «verhöhnen die Erinnerung an den Holocaust», schrieb die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Estland in einem offenen Brief an Kulturministerin Urve Tilde. Kritisiert wird vor allem eine Videoinstallation, in der nackte Schauspieler Fangen in einem Raum spielen, der an eine Gaskammer erinnert.

Efraim Zuroff vom Wiesenthal-Zentrum sprach von einer «schändlichen Parodie auf das Schicksal von Millionen von Juden, die in Vernichtungslagern ermordet wurden». Kuratorin Rael Artel entschuldigte sich am Dienstag im estnischen Rundfunk und kündigte an, dass die Videos künftig nur nach Besucherwunsch und mit einer Erklärung abgespielt werden. Die Ausstellung «Mein Polen. Über Erinnerung und Vergessen» war am Montag eröffnet worden. 

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