TALLINN, 08. August (RIA Novosti). Die jüngste Versammlung der Veteranen der
20. SS-Division in Estland ist eine schmähliche Veranstaltung
gewesen, die die Nazis glorifiziert.
Das geht aus einem Schreiben des Direktors des Jerusalemer Büros des Simon-Wiesenthal-Zentrums,
Efraim Zuroff, an den estnischen Botschafter
in Israel, Ajno Lepik, hervor. Die Versammlung
der SS-Veteranen, die auf der Seite Hitler-Deutschlands
gekämpft hatten, Ende Juli in der estnischen
Stadt Sinimäe zollte nach Ansicht Zuroffs dem
Regime Tribut, das den Holocaust geplant und
umgesetzt hat und für den Mord an Millionen unschuldigen
Zivilisten verantwortlich ist.
"Wir
bitten, unseren Protest an die Regierung von
Estland weiterzureichen, die die erforderlichen
Maßnahmen ergreifen soll, damit solche Veranstaltungen
in Estland nie wieder durchgeführt werden", heißt es in dem Schreiben.
Veteranen
der 20. estnischen SS-Division und Mitglieder
des sogenannten "Bundes der estnischen Freiheitskämpfer", zu dem auch Veteranen des Zweiten Weltkrieges gehören, die auf der Seite Hitler-Deutschlands
kämpften, hatten am 28. Juli eine traditionelle
Versammlung anlässlich des Jahrestages der Kämpfe
bei Sinimäe durchgeführt. Estlands Verteidigungsminister
Jaak Aaviksoo richtete eine Grußbotschaft an
die Veteranen. Vor ihnen sprach der namhafte
Abgeordnete des estnischen Parlaments Trivimi
Velliste, der immer an solchen Veranstaltungen
teilnimmt.
1944 hatten
sich die Hitler-Truppen und die Sowjetarmee monatelang
im Raum von Sinimäe erbitterte Kämpfe geliefert.
Die Verluste auf beiden Seiten werden auf knapp
200 000 Soldaten geschätzt. In Sinimäe befinden
sich ein Denkmal für Sowjetsoldaten, ein Gedenkstein
für die estnischen SS-Leute und Gedenkstätten
für Dänen, Niederländer, Norweger, aber auch
für SS-Legionäre aus anderen Ländern. Dem "Bund der estnischen Freiheitskämpfer" gehören gegenwärtig knapp 3000 Mitglieder an.
rian.ru
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