10.09.2012
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Wiesenthal-Zentrum empört über KZ-Anzeige in estnischer Zeitung

Tallinn/Riga (dpa) - Mit Empörung hat das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem auf eine antisemitische Anzeige mit dem Namen des KZ-Arztes Josef Mengele in einer estnischen Zeitung reagiert. Eine Entschuldigung der auflagenstärksten Zeitung «Eesti Ekspress», die Aktion sei ein «ironischer Witz» gewesen, wies der Leiter des Zentrums, Efraim Zuroff, zurück.

«Der Holocaust ist kein Gegenstand für Satire», hieß es in einer Stellungnahme, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Estlands Außenminister Urmas Paet verurteilte die Aktion nach Angaben der Nachrichtenagentur BNS als «absolut inakzeptabel und unangebracht».

In Estland gibt es immer wieder Wirbel um rechtsextreme Tendenzen. Auch die Moskauer Regierungszeitung «Rossijskaja Gaseta» kritisierte die Anzeige scharf und warf der Ex-Sowjetrepublik vor, keinen Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus zu haben.

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