Tallinn/Riga
(dpa) - Mit Empörung hat das Simon-Wiesenthal-Zentrum in
Jerusalem auf eine antisemitische Anzeige mit dem Namen des
KZ-Arztes Josef Mengele in einer estnischen Zeitung reagiert.
Eine Entschuldigung der auflagenstärksten Zeitung «Eesti
Ekspress», die Aktion sei ein «ironischer Witz» gewesen,
wies der Leiter des Zentrums, Efraim Zuroff, zurück.
«Der Holocaust ist kein Gegenstand für Satire», hieß es in einer Stellungnahme,
die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Estlands Außenminister
Urmas Paet verurteilte die Aktion nach Angaben der Nachrichtenagentur
BNS als «absolut inakzeptabel und unangebracht».
In Estland gibt es immer wieder Wirbel
um rechtsextreme Tendenzen. Auch die Moskauer Regierungszeitung
«Rossijskaja Gaseta» kritisierte die Anzeige scharf und warf
der Ex-Sowjetrepublik vor, keinen Respekt vor den Opfern
des Nationalsozialismus zu haben. europeonline-magazine.eu
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