In
einer estnischen Wochenzeitung wird mit abgemagerten KZ-Häftlingen
und Pillen vom berüchtigten KZ-Arzt Dr. Mengele geworben.
Die als Scherz gemeinte Anzeige geht jedoch nach hinten los
und wird heftig kritisiert. Das Magazin bestreitet, jemanden
beleidigen zu wollen und verweist auf die Werbung eines Gasanbieters.
Eine estnische Wochenzeitung hat nach der heftigen Kritik an
einer Scherz-Anzeige mit Anspielungen auf den Holocaust eine
Beleidigungsabsicht bestritten. Es habe sich um einen "antifaschistischen
Witz" gehandelt, sagte Sulev Vedler, stellvertretender Chefredakteur des Magazins "Eesti Ekspress". Das Magazin hatte in der letzten Ausgabe eine vermeintliche Werbeanzeige mit
dem Bild von abgemagerten KZ-Häftlingen gedruckt.
Auf dem Bild vom Konzentrationslager Buchenwald stand geschrieben: "Eins, zwei, drei... die Diät-Pillen von Doktor Mengele bewirken Wunder. In Buchenwald
gab es keine Übergewichtigen". Josef Mengele war ein berüchtigter Arzt, der an den KZ-Häftlingen grausame
Experimente vollzog.
Jüdische Gemeinde ist empört
Den Machern von "Eesti Ekspress" fehle es an Mitgefühl für die Nazi-Opfer, schrieb der Direktor des renommierten
Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, in einem offenen
Brief. Der Holocaust dürfe kein Satire-Thema sein, erklärte
er. Scharfe Kritik kam auch von der jüdischen Gemeinde in
Estland und dem estnischen Außenminister Urmas Paet.
"Eesti Ekspress" argumentierte
hingegen, dass die Anzeige auf der Scherzseite erschienen
sei und sich vor allem über das Unternehmen GasTermEesti
mokiere. Der estnische Gasanbieter hatte im vergangenen Monat
auf seiner Internetseite einen Vergleich zwischen tödlichem
Gas und Haushaltsgas mit einem Foto des Konzentrationslagers
Auschwitz bebildert. Das Unternehmen entschuldigte sich umgehend. n-tv.de
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