Das Simon-Wiesenthal-Center in Jerusalem will mehr Einzelheiten über
die Zeit von Günter Grass bei der Waffen-SS wissen. Der Schriftsteller
solle sich zur Auswertung historischer Akten bereit erklären.
Jerusalem - In einem am Dienstag in Jerusalem veröffentlichten
offenen Brief stellt der Leiter des Centers, Efraim Zuroff,
zahlreiche Fragen an den Literaturnobelpreisträger.
Grass habe zwar angegeben, er könne nichts sagen, was über
das Buch hinaus geht. Das Wiesenthal Center bitte ihn jedoch
darum, sich zu erinnern. "Es wäre gut, die ganze
Wahrheit zu sagen", betonte Zuroff.
Ihm zufolge sind die Ausführungen des Buches angesichts
der Ereignisse im Jahr 1945 "eher dünn". Als
renommierter Schriftsteller sei gerade Grass dazu berufen,
mehr zu berichten. Das Center bittet den Schriftsteller zudem
um eine Einverständniserklärung zur Auswertung
von Dokumenten zu seiner Vergangenheit, die sich möglicherweise
noch in deutschen Archiven befinden.
Grass hatte zugegeben, als Jugendlicher Mitglied der Waffen-SS
gewesen zu sein. Dies schildert er auch in seinem neuen Buch "Beim
Häuten der Zwiebel".
(tso/ddp)
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Das Simon-Wiesenthal-Center in Jerusalem will mehr Einzelheiten über
die Zeit von Günter Grass bei der Waffen-SS wissen.
Der Schriftsteller solle sich zur Auswertung historischer
Akten bereit erklären.
ZEIT online, Tagesspiegel
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