Auf der Jagd nach
Dr. Tod": So könnte der Titel eines Hollywoodfilmes
lauten. Doch Efraim Zuroff, der mögliche Hauptdarsteller,
ist keine Filmfigur, sondern Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums
in Jerusalem. Als solcher jagt er tatsächlich in diesen
Tagen den berüchtigsten vermutlich noch lebenden Nazi-Verbrecher,
den Arzt Aribert Heim, genannt Dr. Tod.
Deshalb
ist Zuroff
derzeit
nicht
in seinem
bescheidenen
Büro
in Jerusalem,
von dem
er sonst
allein
den weltweiten
Kampf
gegen
die noch
lebenden
Nazi-Verbrecher
führt.
Sondern
er steckt
in Chile,
vermutlich
in der
Gegend,
wo man
Heim gesehen
haben
will,
irgendwo
im Süden
des Landes.
Wenn Heim
tatsächlich
noch leben
sollte,
wird er
folglich
keine
ruhige
Minute
mehr genießen
können.
Denn wenn
Zuroff
jemanden
ins Visier
nimmt
und dieses
scharf
einstellen
kann,
gibt es
kein Entrinnen
mehr.
Zuroff,
die Nummer
eins unter
den Nazijägern,
gilt als „Mann
mit dem
langen
Atem“.
Nein,
ans Aufgeben
habe er
nie gedacht,
sagt der
heute
60-Jährige
gebürtige
New Yorker.
Dafür
gebe es
zu viel
zu tun.
Und so
konzentriert
sich der
unermüdliche
Kämpfer
auf die
Täterjagd.
Seit 1986
leitet
er das
Jerusalemer
Zentrum.
Was heißt
leitet?
Zuroff
ist das
Simon-Wiesenthal-Zentrum.
Seit dem
Zusammenbruch
der Sowjetunion
hat er
seine
Jagd vor
allem
auf Täter
aus dem
Baltikum
ausgeweitet – die
er meist
in Kanada
aufspürte.
Und dies
trotz
der Hindernisse,
die ihm
die Herkunftsstaaten
der Mörderhelfer
in den
Weg legten.
Illusionslos
reiste
er meist
von Jerusalem
nach Litauen,
Lettland
und kehrte
enttäuscht,
aber niemals
die Hoffnung
aufgebend,
zurück.
Doch
sein „natürliches
Jagdgebiet“ blieb
stets
Südamerika
mit seinen
unzähligen
Seilschaften
alter
Nazis – dort
also,
wo sich
der sadistische „Dr.
Tod“ vom
KZ Mauthausen
höchstwahrscheinlich
aufhält.
Woher
nimmt
er die
Energie
für
seine
Suche?
Zuroff
zitiert
seinen
Mentor
Wiesenthal:
Wenn er
nach dem
Tod wieder
mit den
Holocaust-Opfern
zusammentreffe,
dann wolle
er ihnen
sagen
können „Ich
habe euch
nicht
vergessen“.
Denn Vergessen
dürfe
man als
Mensch,
als Jude,
nie. Zuroff
sieht
sich zu
Recht
als Enkel,
als Erbe
Simon
Wiesenthals,
des größten
und erfolgreichsten
Nazijägers.
Damals,
vor fast
drei Jahren,
als Wiesenthal
starb,
schwor
er: „Wir
setzen
den Kampf
mit derselben
Entschlossenheit
fort,
getreu
seinem
spirituellen
Testament.“ tagesspiegel.de
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