Seit Wochen sind
ihm die Nazijäger vom Simon-Wiesenthal-Zentrum angeblich
auf der Spur: Aribert Heim, auch als "Dr. Tod" bekannt.
Nun haben sie Details ihrer Suche nach dem früheren
KZ-Arzt veröffentlicht.
"Ich
bin heute
viel optimistischer,
Heim zu
finden,
uns liegen
wichtige
Informationen
von vertrauenswürdigen
Leuten
vor, die
ihn in
den letzten
45 Tagen
gesehen
haben",
sagte
Efraim
Zuroff
am Donnerstag
(Ortszeit)
vor Journalisten
in Buenos
Aires.
Der Leiter
des Simon-Wiesenthal-Zentrums
in Jerusalem,
das seit
Jahrzehnten
versteckte
Nazis
in aller
Welt aufspürt,
hatte
zuvor
die südchilenische
Stadt
Puerto
Montt
besucht.
Dort lebt
Heims
uneheliche
Tochter
Waltraud
Diharce.
Allerdings
traf er
die 64-jährige
Chemikerin
nicht
an; sie
sei nach Österreich
gereist.
Außerdem
war Zuroff
im argentinischen
Wintersportort
Bariloche,
der seit
Jahrzehnten
als Schlupfwinkel
für
alte Nazis
berüchtigt
ist. Er
sei überzeugt,
dass sich
Heim irgendwo
zwischen
Puerto
Montt
und Bariloche
versteckt
halte,
sagte
Zuroff.
Nähere
Angaben über
seine
Informanten
machte
er nicht.
Der Nazi-Jäger
hofft
nun darauf,
dass der
94-jährige
Heim,
der angeblich
immer
noch aufrecht
gehen
kann,
jetzt
unter
Druck
gerät
und einen
Fehler
macht,
der ihn
verrät.
Um das
zu erreichen,
will Zuroff
in den
Lokalzeitungen
auf die
Belohnung
von 315
000 Euro
hinweisen,
die auf
Heims
Ergreifung
ausgesetzt
ist.
Auch
die Ermittler
in Deutschland,
wo Heim
per Haftbefehl
gesucht
wird,
sind davon überzeugt,
dass der
ehemalige
KZ-Arzt
noch lebt.
Schließlich
haben
seine
drei Kinder
Heims
Zwei-Millionen-Euro-Vermögen
in Deutschland
nie beansprucht.
Aribert
Heims
Festnahme
wäre
ein spektakulärer
Triumph
für
Zuroff,
denn der
ehemalige
KZ-Arzt
steht
auf der
Liste
der weltweit
gesuchten
NS-Verbrecher
an erster
Stelle.
Der 1914
in Österreich
geborene
Mediziner
meldete
sich freiwillig
zur Waffen-SS
und war
in den
Konzentrationslagern
Sachsenhausen,
Buchenwald
und Mauthausen
tätig.
Von allen
Lagerärzten
sei er "der
schrecklichste" gewesen,
sagten
KZ-Häftlinge
aus. Aus
Sadismus
soll er
an Häftlingen
medizinisch
sinnlose
Operationen
vorgenommen
haben.
Hunderte
von Juden
starben,
so die
Aussage
eines
Revierschreibers,
weil Heim
ihnen
Gifte
ins Herz
spritzte.
Einem
getöteten
Häftling
soll er
Hautteile
entnommen
haben,
um sie
zu einen
Lampenschirm
für
den Lagerkommandanten
zu verarbeiten.
Heim
sei 1,90
Meter
groß,
habe eine "kräftige
sportliche
Gestalt" sowie "Schuhgröße
47",
und eine "Mensurnarbe
verläuft
quer zum
rechten
Mundwinkel,
beinahe
in V-Form" -
so steht
es im
Fahndungsaufruf
des Landeskriminalamtes
Baden-Württemberg. "Er
ist viel
leichter
zu finden
als der
Durchschnittsnazi,
der, sagen
wir, 1,78
Meter
groß ist
und keine
Narbe
hat",
sagte
Zuroff
noch 2007
in einem
Interview.
Dennoch
ist Heims
Lebenslauf
eine einzige
Kette
von Misserfolgen
der Fahnder
geblieben
- bis
heute. "Dr.
Tod" wurde
zwar kurz
vor Kriegsende
von den
US-Amerikanern
festgenommen
und im
Kriegsgefangenenlager
Ludwigsburg
interniert.
Doch während
praktisch
die gesamte
Führung
des Lagers
Mauthausen
in einem
Prozess
verurteilt
und 1947
hingerichtet
wurde,
entkam
Heim -
was stets
die Spekulation
nährte,
dass ihn
die Amerikaner
gedeckt
und geschützt
haben.
Der einstige
KZ-Arzt
begann
ein bürgerliches
Leben,
heiratete,
arbeitete
als Mediziner
im hessischen
Friedberg
und in
Baden-Baden.
Am 13.
September
1962 -
kurz vor
der Vollstreckung
eines
Haftbefehls
gegen
ihn -
verließ er überhastet
die Villa
in Baden-Baden
und tauchte
unter. Ägypten,
Spanien,
Uruguay,
Argentinien
- von überall
erhielten
die Fahnder
seither
immer
wieder
Hinweise
auf den
hageren
Mann.
Erwischt
haben
sie ihn
bis heute
nie.
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