Aribert Heim ist
der meistgesuchte wahrscheinlich noch lebende NS-Kriegsverbrecher.
Er war der furchtbare Lagerarzt im KZ Mauthausen. Er spritzte
Hunderte Häftlinge in den Tod.
Er flüchtete
vor 46
Jahren
aus Deutschland,
zurück
blieb
sein Vermögen
und seine
Familie.
In BamS
spricht
nun zum
ersten
Mal Aribert
Heims
Sohn Rüdiger
(52): über
die Verbrechen
des Vaters, über
seine
Gefühle
als Sohn
eines
Mörders
und die
1,2 Millionen
Euro auf
einem
Berliner
Konto.
Es gibt
keine
heiße
Spur,
es gibt
nur Fahndungsfotos
aus den
Jahren
1950 und
1959.
Sie zeigen
einen
Mann mit
schmalen
Lippen,
hoher
Stirn
und Geheimratsecken.
Die Haare
streng
zurückgekämmt,
die Augen
der Kamera
abgewandt.
Auf der
rechten
Wange
hat der
Mann eine
Mensurnarbe
(Schmiss).
Es ist
das Gesicht
eines
Massenmörders.
Dr. Aribert
Heim,
geboren
1914 in
Bad Radkersburg,
ist der
meistgesuchte
Nazi-Verbrecher
der Welt.
Ab 1941
soll er
als Lagerarzt
im Konzentrationslager
Mauthausen
(Oberösterreich)
Hunderte
von Häftlingen
gefoltert
und getötet
haben.
„Sonderbehandlung“ nannte
er das
in der
perfiden
Totenliste
des KZ,
in der
er alle
seine
Opfer
aufgeführt
hat.
Dr. Heim
injizierte
Häftlingen
Benzin
und Gift
direkt
ins Herz
oder amputierte
ihnen
ohne Narkose
ganze
Körperteile,
um zu
sehen,
wie viel
Schmerz
sie ertragen.
All diese
Teufelstaten
protokollierte
er bürokratisch
korrekt
in seinen
Akten.
Seit
seiner
Flucht
vor 46
Jahren
gibt es
von Heim
nur diese
Fahndungsfotos.
Seit 46
Jahren
suchen
Geheimdienste
und Polizisten
aus der
ganzen
Welt (bis
zur Wende
sogar
die Stasi)
dieses
Gesicht.
Doch auch
dieses
Gesicht
muss essen,
wohnen,
einkaufen,
irgendwo
leben.
Alle Spuren,
die die
Polizei
verfolgte,
lösten
sich in
nichts
auf. Wo
ist Dr.
Aribert
Heim?
11 Uhr,
an einem
Vormittag
im August
dieses
Jahres,
in Baden-Baden:
Der Reporter
von BILD
am SONNTAG
klingelt
am Eingangsportal
einer
Gründerzeit-Villa
mit hochherrschaftlichem
Park.
Auf dem
Anwesen
leben
Friedl
Heim,
die seit
1967 geschiedene
Frau des
SS-Arztes,
und sein
Sohn Rüdiger
Heim (52).
Mit ihm
ist der
Reporter
verabredet.
„Sie
sind pünktlich
wie ein
Schweizer
Uhrwerk“,
grüßt
Heim.
Er ist
seinem
Vater
fast wie
aus dem
Gesicht
geschnitten.
Heims
Sohn hat
mittellange
Haare
und ist
mit 1,90
Meter
so groß wie
sein Vater.
Er trägt
Brille,
Jeans
und T-Shirt.
Rüdiger
Heim führt
in die
Villa,
die die
Eltern
seiner
Mutter
1952 kauften,
und in
der sein
Vater,
der gesuchte
KZ-Arzt,
von 1955
bis 1962
unbehelligt
mit seiner
Familie
lebte.
Wertvolle
Antiquitäten, Ölgemälde
an den
bis zu
vier Meter
hohen
Wänden,
Stuckornamente
an den
Decken
und auf
Regalen
und Beistelltischchen
kleine
Porzellanfiguren.
„Wir
haben
hier noch
viele
Stücke
von unseren
Großeltern
mütterlicherseits“,
sagt Heim, „die
vor dem
Zweiten
Weltkrieg
mit Immobilien
viel Geld
verdienten.
Diese
Immobilien
sind der
Grundstock
unseres
heutigen
Vermögens.“
An einem
Esstisch
im Wohnzimmer
nehmen
wir Platz.
In diesem
Zimmer
hat auch
der KZ-Arzt
gesessen.
Als „normaler“ Familienvater
mit Frau
und zwei
Söhnen.
Nun sitzt
Rüdiger
Heim hier
mit Aktenordnern
voller
Zeitungsberichten über
die Jagd
auf seinen
Vater,
dem Mann
auf den
Fahndungsfotos.
Herr
Heim,
wissen
Sie wo
Ihr Vater
ist?
bild.de
|