Knapp drei Monate
nach der Meldung über den angeblichen Tod von Nazi-Verbrecher
Aribert Heim (94) in Kairo gibt es noch immer keine endgültigen
Beweise, dass Heim wirklich tot ist. Nazi-Jäger Efraim
Zuroff (60) in Jerusalem zu BILD: „Es ist möglich,
dass Heim noch lebt!“
Rückblick: Anfang Februar veröffentlichen die „New
York Times“ und das ZDF gemeinsam Berichte, wonach „Dr.
Tod“ 1992 in der ägyptischen Hauptstadt an Krebs
gestorben sei. Heims Sohn Rüdiger bestätigte dies.
Der Vater soll seinerzeit in einem anonymen Armengrab in
Kairo bestattet worden sein. Beweise blieben New York Times
und ZDF schuldig.
„Rüdiger lügt“, glaubt Nazi-Jäger
Zuroff. „Der hat sich wirklich eine tolle Geschichte
ausgedacht.“ Zuroff erhält nach eigenen Angaben
immer noch Hinweise aus Chile, wo er den „Schlächter
von Mauthausen“, der im KZ Häftlinge durch Giftinjektionen
ins Herz tötete, weiterhin vermutet.
„Ich zweifle nicht, dass Heim in Ägypten war,
aber es gibt ernsthafte Zweifel, dass er dort gestorben ist“,
sagt Zuroff. Die Ägypten-Geschichte klinge einfach zu
perfekt. Zuroff: „Es gibt nur eine einzige Möglichkeit,
so etwas zu beweisen – Zähne oder DNS. Und in
diesem Fall hat man nichts davon. Ägypten hat kein Interesse
an Aufklärung.“
Ermittler des zuständigen Landeskriminalamts (LKA)
Baden-Württemberg dürfen in Kairo bisher nicht
nach dem Leichnam suchen – die Ägypter mauern.
LKA-Sprecher Ulrich Heffner (51) zu BILD: „Bisher ist
keine Reise nach Ägypten möglich. Die dortigen
Behörden haben unseren Ermittlern immer noch kein Einreise
erlaubt.”
Nazi-Jäger Zuroff will weiter nach „Dr. Tod“ fahnden. „Ich
würde alles dafür geben, ihn jetzt lebend zu finden,
schon um Rüdiger Heim die Lügen ins Gesicht zu
schmieren“.
bild.de
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