Seit Beginn des
Jahres liegen dem LKA Informationen vor, wonach der seit
1962 gesuchte mutmaßliche NS-Massenmörder Aribert
Heim unter anderem Namen seit 1963 in Ägypten gelebt
und 1992 in Kairo gestorben sei. Heim war im Konzentrationslager
Mauthausen unter anderem als „Dr. Tod“ berüchtigt
und soll 1941 zahlreiche Häftlinge gefoltert und getötet
haben.
Auf der Suche nach dem NS-Verbrecher Aribert Heim sind Zielfahnder
des baden-württembergischen Landeskriminalamts (LKA)
kürzlich nach Ägypten gereist. Ein polizeilicher
Informationsaustausch vor Ort im Juli sollte neue Erkenntnisse
bringen, wie das LKA und das Landgericht Baden-Württemberg
am Donnerstag gemeinsam erklärten. Von maßgeblichen
Fortschritten war in der Mitteilung allerdings keine Rede.
Seit Beginn des Jahres 2009 liegen den Zielfahndern des
LKA Informationen vor, wonach der seit 1962 gesuchte mutmaßliche
NS-Massenmörder seit 1963 in Ägypten gelebt, dort
einen anderen Namen angenommen habe und 1992 in Kairo gestorben
sei. In diesem Zusammenhang wurde dem LKA eine Aktentasche
mit zahlreichen schriftlichen Unterlagen übergeben,
die Heim gehört haben soll.
„Die umfangreichen kriminaltechnischen Untersuchungen
dieser Unterlagen aus der Aktentasche lassen den Schluss
zu, dass sie tatsächlich von Aribert Heim stammen“,
erklärten die Ermittler. Nach den übergebenen Unterlagen
soll Heim Anfang des Jahres 1963 unter seinem zweiten Vornamen
Ferdinand mit einem Touristenvisum nach Ägypten eingereist
sein. Diese Papiere seien von den ägyptischen Behörden
als authentisch bewertet worden.
Grabstätte nicht gefunden
Ob es sich bei der 1992 unter dem Namen Tarik Hussein Farid
beigesetzten Person um Heim gehandelt hat, konnte allerdings
nicht geklärt werden, wie die Ermittler weiter mitteilten.
Alle Maßnahmen, auf polizeilicher Ebene näheren
Aufschluss zur Identität zwischen Heim und dieser Person,
insbesondere amtliche Bestätigungen über eine Namensänderung
oder eine Konvertierung zum Islam, zu gewinnen, seien bislang
ohne Erfolg geblieben. Auch die Grabstätte Farids sei
von den ägyptischen Behörden nicht festgestellt
worden.
Bereits im Mai 2009 hatte das Landgericht Baden-Baden über
das Justizministerium Baden- Württemberg ein förmliches
Rechtshilfeersuchen an die zuständigen Behörden
in Ägypten auf den Weg gebracht, um amtliche Auskünfte über
das Bestehen einer Aufenthaltserlaubnis für Heim oder
Farid, über eine amtliche Namensänderung Heims
und über sein Ableben zu erlangen. Bis wann mit konkreten
Ergebnissen zu rechnen sein werde, sei derzeit noch nicht
absehbar.
Wiesenthal-Zentrum fordert forensische Beweise für Tod
Heim war im Konzentrationslager Mauthausen (Österreich)
unter anderem als „Dr. Tod“ berüchtigt und
soll 1941 zahlreiche Häftlinge gefoltert und mit Injektionen
ins Herz getötet haben. Nachdem 1962 Anklage gegen ihn
erhoben worden war, tauchte er unter. Er war kürzlich
die Nummer Eins auf einer Liste der meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher
des Simon-Wiesenthal-Zentrums. Dieses hatte Zweifel am Tod
Heims geäußert und ihn bisher nahe der chilenischen
Stadt Puerto Montt oder in Argentinien vermutet. focus.de
|