Wien, 12. Juli 2007

oe24.at:80
  Ministerium setzt erstmals Prämie für Nazi-Verfolgung aus
 
 

Für Hinweise, die zur Ausforschung des früheren KZ-Arztes Aribert Heim und des früheren SS-Hauptsturmführer Alois Brunner führen, sollen je 50.000 Euro bezahlt werden
Das Justizministerium setzt nun erstmals in der Geschichte der zweiten Republik eine Ergreiferprämie für zwei mutmaßliche NS-Verbrecher aus. Für Hinweise, die zur "Ausforschung, Ergreifung und Verurteilung" des früheren KZ-Arztes Aribert Heim und des früheren SS-Hauptsturmführer Alois Brunner führen, sollen je 50.000 Euro bezahlt werden, heißt es auf der Homepage des Ministeriums. Offiziell ausgeschrieben werden soll die Belohnung kommende Woche in der "Wiener Zeitung", dies bestätigte der Sprecher von Ministerin Maria Berger (S) am Donnerstag. Diese Belohnung werde nur an Privatpersonen ausbezahlt und nicht an "Amtsträger, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört".
Letzte Informationen
Informationen aus Israel zufolge soll Brunner zuletzt 2001 in Syrien lebend gesehen worden sein, wo er unter dem jahrzehntelangen Schutz der syrischen Regierung gelebt haben soll. Der Aufenthaltsort von Dr. Aribert Heim ist unbekannt, man vermutet ihn jedoch in Spanien oder Südamerika. An Tötungsdelikten beteiligt
"Steckbriefe" mit Bildern der Gesuchten - nach ihnen wird international gefahndet - finden sich ebenfalls im Internet. Aribert Heim (93) soll demnach 1941 als SS-Arzt im Konzentrationslager Mauthausen zahlreiche Häftlinge durch Herzinjektionen ermordet haben. Alois Brunner (95) wird vorgeworfen, in Griechenland und Ungarn "maßgeblich an der Deportation von jüdischen Menschen mit dem Zweck diese zu töten" mitgewirkt haben. Insgesamt soll er für die Deportation von etwa 128.500 Menschen in Konzentrationslager verantwortlich sein. Der im heutigen Burgenland geborene Brunner war Mitarbeiter in Adolf Eichmanns "Zentralstelle für jüdische Auswanderung" und hat diese zeitweise geleitet

oe24.at:80