Jerusalem.
Das Simon Wiesenthal Center brachte heute seine Enttäuschung
angesichts des Todes des des SS-Führers und Polizeihauptmanns
Erich Steidtmann zum Ausdruck, der während des II. Weltkriegs
als Offizier mehrerer Polizeibataillone am nationalsozialistischen
Massenmord an Juden in Osteuropa beteiligt war, aber nicht
für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wurde.
In einer Stellungnahme, die heute
vom Leiter des Jerusalemer Büros des Centers, Dr. Efraim
Zuroff veröffentlicht wurde, heißt es, dass Steidtmanns Tod
jahrzehntelange Versäumnisse der deutschen Justiz bei den
Ermittlungen in diesem Fall belegt.
Schon in den 1960er Jahren war mehrfach
gegen ihn ermittelt worden, die Verfahren wurden jedoch trotz
guter Beweislage eingestellt.
Dr. Efraim Zuroff: "Nur
dank der Recherchen des Historikers Dr. Stefan Klemp vom
Wiesenthal Center und des Magazins der Süddeutschen Zeitung
wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen.
Unglücklicherweise wird es aber nicht
mehr zu einem Gerichtsverfahren kommen. Hätten die Staatsanwälte
in den 1960er Jahren vernünftig ermittelt, wäre er der Gerechtigkeit
nicht entkommen, aber wenigstens starb er nicht in Ruhe und
Frieden". juedische.at
|