Bonn
– Er ist grausamer Massenverbrechen angeklagt. Aber muss
Samuel K. (89) nie mehr dafür vor Gericht?
BILD erfuhr: Der mutmaßliche Nazi-Schlächter soll sehr krank sein!
Nach mehrtägigem Aufenthalt in einer Klinik wegen angeblicher Atemnot wurde er
jetzt nach Hause entlassen. Fast täglich schaut
ein medizinischer Pflegenotdienst bei ihm vorbei.
Erst kürzlich wurde ihm ein Krankenpflegebett
ins Haus geliefert.
Und: Am
Donnerstag ließ er sogar zwei katholische Pfarrer
kommen. Nachbarn rätseln: „Nicht, dass er die
Letzte Ölung bekommt . . .“ Am gleichen Tag
kam auch sein Hausarzt, ein Internist.
BILD hakte
beim zuständigen Erzbistum Köln nach. Sprecher
Christoph Heckeley: „Zu Fragen der Seelsorge
geben wir keine Auskünfte.“
Dem Greis
werden Kriegsverbrechen zur Last gelegt. Als
Oberwachmann und SS-Gehilfe soll er 1942/43
im Vernichtungslager Belzec (Polen) zehn Juden
eigenhändig erschossen haben. Zudem ist K.
der Beihilfe zur Vergasung von 430 000 Menschen
angeklagt.
Wäre Samuel
K. tatsächlich so ernsthaft krank, dass ihn
Ärzte für „nicht verhandlungsfähig“ erklären,
könnte der für Frühjahr 2011 geplante Prozess
vorm Bonner Landgericht platzen. Gerichtssprecher
Joachim Klages: „Bislang wissen wir nichts
von einer Erkrankung des Angeschuldigten.“
bild.de
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