Nazi-Jäger
Efraim Zuroff (59) hat keine Zweifel: «Ja, es gibt
auch ein Konto in der Schweiz», sagt der Direktor des
Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem.
Auf der Suche nach dem Massenmörder Aribert Heim ist
das SonntagsBlick Magazin neben dieser Bankverbindung auch
auf eine Wohnung im Villenquartier von Castagnola TI gestossen,
zudem auf ein Miethaus in der Gemeinde Massagno – beide
gehören Heims Familie. Der Lagerarzt des KZ Mauthausen
hat im Zweiten Weltkrieg nachweislich mehrere Hundert Häftlinge
getötet.
«Dr. Tod», wie er von den Überlebenden
genannt wird, ist vor 45 Jahren untergetaucht. Er flüchtete
1962 aus seiner Villa in Baden-Baden (D). Die von Polizei
und Privatpersonen ausgesetzten Belohnungen für seine
Ergreifung belaufen sich auf insgesamt 320 000 Euro.
Landen Mieteinnahmen aus dem Tessin bei «Dr. Tod»?
«
Die Spuren in die Schweiz sind wichtig», he isst es
beim zuständigen Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart
(D). Dort wird vermutet, dass die Mieteinnahmen aus dem Tessin
in der Tasche des KZ-Arztes landen.
«Die Schweizer Behörden unterstützen die
deutschen Kollegen nach besten Kräften», sagt
Folco Galli vom Bundesamt für Justiz: «Die Schweiz
ist kein sicherer Hafen für Kriegsverbrecher.»
Die zwei zentralen Fragen lauten:
Was verraten die Bewegungen auf dem Schweizer Konto?
Hat sich Aribert Heim auch im Tessin aufgehalten?
Heims Anwalt und seine Angehörigen schweigen sich darüber
aus. Dabei sind die LKA-Fahnder überzeugt: «Das
familiäre Umfeld könnte entscheidende Hinweise
zum Aufenthaltsort von Aribert Heim geben.»
Die Nazi-Jäger aus Jerusalem vermuten den NS-Verbrecher
in Südamerika – er könnte aber , so Zuroff,
in Europa sein. blick.ch
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