Lwiw
(dpa) - Der Bürgermeister von Lwiw hat Vorwürfe
wegen angeblich antisemitischer Kneipen in dem ukrainischen
EM-Spielort zurückgewiesen. «Diese Restaurants
sind eine Attraktion, aber es gab nie Antisemitismus, und
es wird auch nie welchen geben», sagte Andrej Sadowy.
«Lwiw ist eine absolut tolerante Stadt», beteuerte
Sadowy. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trägt
zwei Gruppenspiele bei der Europameisterschaft in der westukrainischen
Stadt aus.
Zuvor hatte das Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem Fußballfans
zum Boykott zweier Kneipenrestaurants aufgerufen, weil diese
mit antijüdischen Themen Werbung machten. Lwiw kenne
keinen Rassismus, sagte der Bürgermeister. Menschen
verschiedener Nationen lebten zusammen und respektierten
sich.
Nach Angaben des Wiesenthal-Zentrums wird in der Kneipe «Unter
der goldenen Rose» jüdische Klezmer-Musik gespielt,
Gäste bekommen schwarze Hüte mit schwarzen Schläfenlocken
und werden aufgefordert, um die Rechnung zu feilschen. Das
Restaurant «Krywika» erinnere an nationalistische
ukrainische Truppen, die im Zweiten Weltkrieg mit den Nazis
kollaborierten und sich an Juden-Erschießungen beteiligten. newsticker.sueddeutsche.de
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