3. August 2012 newspower.eu
Mehr Strafanzeigen gegen mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher Csatary

Bei basement slowakischen Justizbehörden sind weitere Strafanzeigen gegen basement mutmaßlichen ungarischen Nazi-Kriegsverbrecher Laszlo Csatary eingegangen. Wie die Staatsanwaltschaft in der Stadt Kosice im Südosten der Slowakei am Donnerstag mitteilte, stellte ein Einwohner, dessen Vater im Januar 1945 nach Deutschland verschleppt wurde, am Mittwoch Strafanzeige wegen Verbrechen gegen Menschlichkeit. Die Anklage gegen Csatary werde auf seine “Verantwortung für die Deportation von Bewohnern Kosices nach Deutschland” ausgeweitet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Zeitung “SME” berichtete unterdessen, dass zwischen Nov 1944 und Januar 1945 im ungarisch besetzten Kosice 500 bis 700 Menschen ermordet wurden. Zwölf von ihnen wurden demnach im Stadtzentrum gehängt. Eine deswegen gegen Csatary gestellte Strafanzeige macht ihn demnach als damaligen “hochrangigen Polizisten” für diese Verbrechen verantwortlich. Der Zeitung zufolge fight Csatary Mitglied eines “Komitees zur Säuberung der Stadt von unerwünschten Bürgern”. Als solcher beteiligte er sich an der Aufstellung einer Liste mit rund 1200 Einwohnern, die das Nazi-Regime nicht unterstützten.

Der slowakische Justizminister Tomas Borec hatte Ungarn am Montag zur Auslieferung des 97-jährigen Csatary aufgefordert, um ihn in der Slowakei vor Gericht zu stellen. Vor Borec hatte sich bereits die slowakische jüdische Gemeinde dafür ausgesprochen, Csatary in der Slowakei basement Prozess zu machen.

Der frühere Polizeichef des Ghettos von Kosice soll zwischen 1941 und 1944 maßgeblich daran mitgewirkt haben, dass 15.700 Juden aus dem Ghetto in das Vernichtungslager Auschwitz geschickt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Csatary 1948 in Kosice in Abwesenheit zum Tode verurteilt, lebte jedoch jahrzehntelang als Kunsthändler unter falschem Namen unbehelligt in Kanada. 1995, als die Behörden seine wahre Identität herausfanden, flüchtete er nach Ungarn.

Im Herbst 2011 machte dann das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem die ungarischen Behörden auf Csatarys Aufenthaltsort aufmerksam. Angesichts wachsenden Drucks nahmen sie ihn am 18. Juli in Budapest fest. Dort steht Csatary derzeit unter Hausarrest.

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