PARIS. Einer der
meistgesuchten mutmaßlichen NS-Verbrecher, der aus Österreich
stammende frühere SS-Arzt im KZ Mauthausen, Aribert
Heim, sei 1982 aufgespürt und von einer Geheimorganisation
getötet worden. Dies schreibt der israelische Oberst
Danny Baz in einem autobiografischen Werk, das am Dienstag
in Frankreich erscheinen soll.
Baz schildert in seinem Buch mit dem Titel "Ni oubli,
ni pardon. Au coeur de la traque du dernier nazi" (Weder
Vergessen noch Verzeihen. Im Zentrum der Treibjagd nach dem
letzten Nazi), er habe in den 80er Jahren der geheimen amerikanischen
Organisation "(Schleier)eule" angehört. Diese
habe es sich zur Aufgaben gemacht, die letzten Nazis, die
sich nach Amerika geflüchtet hatten, zu fassen.
In Kanada sei Heim vor 25 Jahren von Leuten der "Eule" geschnappt
worden, so der Oberst der Luftwaffe und Spezialist für
Kommandooperationen weiter. Danach sei er "abgeurteilt" und
auf der Insel Santa Catalina vor der kalifornischen Küste
exekutiert worden. Greifbare Beweise dafür legt Danny
Baz in seinen Schilderungen allerdings nicht vor.
"Aribert Heim ist tot. Ich war an der Operation beteiligt,
die zu seiner Hinrichtung 1982 geführt hat", schreibt
der Offizier im Vorwort zu seinem Buch, das der Nachrichtenagentur
AFP vorliegt.
Der 1914 in Bad Radkersburg geborene Aribert Heim wäre
heute 93 Jahre alt. 1941 soll er als SS-Arzt im Konzentrationslager
Mauthausen zahlreiche Häftlinge durch Herzinjektionen
ermordet haben. Nach dem Krieg praktizierte er im deutschen
Baden-Baden als Frauenarzt und ist seit 1962 auf der Flucht.
Der "Doktor Tod" genannte Mediziner wurde in Südamerika
vermutet.
Das Justizministerium hat eine Prämie von 50.000 Euro
zu seiner Ergreifung ausgesetzt. Für seine Ergreifung
hat auch die deutsche Generalbundesanwaltschaft 1995 eine
Belohnung von 130.000 Euro ausgesetzt, ein amerikanischer
Geschäftsmann zusätzliche 130.000 Euro, weitere
10.000 Euro das Simon Wiesenthal Center. Laut BKA gehört
Heim zu den meistgesuchten Personen in Deutschland.
Auf der Liste der "Meistgesuchten Nazi-Kriegsverbrecher" des
Simon Wiesenthal Zentrum steht Heim an zweiter Stelle hinter
dem früheren SS-Hauptsturmführer Alois Brunner,
dem als Mitarbeiter Adolf Eichmanns vorgeworfen wird, u.a.
in Griechenland und Ungarn an der Deportation von Juden mitgewirkt
zu haben. nachrichten.at
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