14. 10. 2007

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  Wurde Heim schon 1982 exekutiert?
 
 

Der gesuchte Nazi-Verbrecher Aribert Heim ist laut einer nicht belegten Aussage eines israelischen Offiziers schon lange tot. Der auch unter dem Namen "Doktor Tod" bekannte Heim sei bereits im Jahr 1982 von einer geheimen US-Organisation exekutiert worden, heißt es in einem am Dienstag in Frankreich erscheinenden Buch des Israelis Danny Baz.
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Angeblich in Kanada gefunden
In dem Werk "Ni oubli, ni pardon. Au coeur de la traque du dernier nazi" (Kein Vergessen, kein Vergeben. Inmitten der Jagd auf den letzten Nazi) heißt es, Heim sei in Kanada aufgespürt worden. Der Leiter der israelischen Niederlassung des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, hält für ausgeschlossen, dass die Angaben stimmen.

Geheime Organisation "Die Eule"
In seiner in Romanform geschriebenen Autobiografie legt der israelische Luftwaffenoberst Baz dar, die geheime US-Organisation "Die Eule" habe sich zum Ziel gesetzt, die letzten noch in Nord- und Südamerika lebenden NS-Verbrecher zu jagen und umzubringen. In etwa zwölf Fällen sei dies gelungen. Er sei selbst an der Aufspürung von Heim in Kanada nach zweijähriger Verfolgungsjagd beteiligt gewesen.

Auf Insel hingerichtet?
Der frühere KZ-Arzt sei "verurteilt" und auf der Insel Santa Catalina vor der kalifornischen Küste hingerichtet worden. Ein stichhaltiger Beweis dafür, dass Heim nicht mehr am Leben ist, findet sich in dem Werk nicht. Der "Doktor Tod" genannte gebürtige Österreicher hatte im Konzentrationslager Mauthausen zahlreiche Häftlinge durch Giftspritzen ins Herz ermordet.

Brief von 1986
" Das ist völlig unwahrscheinlich", sagte Zuroff. Schließlich sei ein Brief aus dem Jahr 1986 gefunden worden, der Heim zugeschrieben werden konnte. Baz habe derartige Angaben bereits vor fünf Jahren in der israelischen Presse gemacht, führte der Leiter des Jerusalemer Wiesenthal-Zentrums aus.

In Spanien? in Südamerika?
Damals habe der Offizier ohne Angabe von Namen oder Beweisen behauptet, seine Gruppe habe auf dem amerikanischen Kontinent insgesamt 25 Nationalsozialisten exekutiert. Zuroff gab an, seines Wissens und nach Kenntnis der deutschen Polizei, die nach Heim suche, halte sich der NS-Verbrecher in Spanien oder Südamerika versteckt.

Auch Brunner wird noch gesucht
Auf der Liste der meistgesuchten NS-Verbrecher des Simon-Wiesenthal-Zentrums steht Heim auf dem zweiten Platz hinter Alois Brunner, dem engsten Mitarbeiter von Adolf Eichmann, einem der Hauptverantwortlichen der sogenannten "Endlösung". Mit diesem Ausdruck wollten die Nationalsozialisten die Ermordung von sechs Millionen Juden verharmlosen.

"Konkrete Hinweise"
" Erst im Juli hatte die österreichische Regierung für Hinweise zur Ergreifung Heims und Brunners eine Belohnung in Höhe von jeweils 50.000 Euro ausgesetzt. Justizministerin Maria Berger hatte bei dieser Gelegenheit erklärt, es gebe "konkrete Hinweise" dafür, dass die beiden 93 und 95 Jahre alten Männer noch lebten. Das Justizministerium veröffentlichte auf seiner Website biografische Informationen sowie Fotos von Heim und Brunner.

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