Der gesuchte Nazi-Verbrecher
Aribert Heim ist laut einer nicht belegten Aussage eines
israelischen Offiziers schon lange tot. Der auch unter dem
Namen "Doktor Tod" bekannte Heim sei bereits im
Jahr 1982 von einer geheimen US-Organisation exekutiert worden,
heißt es in einem am Dienstag in Frankreich erscheinenden
Buch des Israelis Danny Baz.
NS-Verbrecher Heim In Lateinamerika untergetaucht?
Brutaler KZ-Arzt Heim Heiße Spur nach Spanien
Angeblich in Kanada gefunden
In dem Werk "Ni oubli, ni pardon. Au coeur de la traque
du dernier nazi" (Kein Vergessen, kein Vergeben. Inmitten
der Jagd auf den letzten Nazi) heißt es, Heim sei in
Kanada aufgespürt worden. Der Leiter der israelischen
Niederlassung des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff,
hält für ausgeschlossen, dass die Angaben stimmen.
Geheime Organisation "Die Eule"
In seiner in Romanform geschriebenen Autobiografie legt der
israelische Luftwaffenoberst Baz dar, die geheime US-Organisation "Die
Eule" habe sich zum Ziel gesetzt, die letzten noch
in Nord- und Südamerika lebenden NS-Verbrecher zu
jagen und umzubringen. In etwa zwölf Fällen sei
dies gelungen. Er sei selbst an der Aufspürung von
Heim in Kanada nach zweijähriger Verfolgungsjagd beteiligt
gewesen.
Auf Insel hingerichtet?
Der frühere KZ-Arzt sei "verurteilt" und auf
der Insel Santa Catalina vor der kalifornischen Küste
hingerichtet worden. Ein stichhaltiger Beweis dafür,
dass Heim nicht mehr am Leben ist, findet sich in dem Werk
nicht. Der "Doktor Tod" genannte gebürtige Österreicher
hatte im Konzentrationslager Mauthausen zahlreiche Häftlinge
durch Giftspritzen ins Herz ermordet.
Brief von 1986
"
Das ist völlig unwahrscheinlich", sagte Zuroff.
Schließlich sei ein Brief aus dem Jahr 1986 gefunden
worden, der Heim zugeschrieben werden konnte. Baz habe derartige
Angaben bereits vor fünf Jahren in der israelischen
Presse gemacht, führte der Leiter des Jerusalemer Wiesenthal-Zentrums
aus.
In Spanien? in Südamerika?
Damals habe der Offizier ohne Angabe von Namen oder Beweisen
behauptet, seine Gruppe habe auf dem amerikanischen Kontinent
insgesamt 25 Nationalsozialisten exekutiert. Zuroff gab
an, seines Wissens und nach Kenntnis der deutschen Polizei,
die nach Heim suche, halte sich der NS-Verbrecher in Spanien
oder Südamerika versteckt.
Auch Brunner wird noch gesucht
Auf der Liste der meistgesuchten NS-Verbrecher
des Simon-Wiesenthal-Zentrums steht Heim
auf dem zweiten Platz hinter Alois Brunner,
dem engsten Mitarbeiter von Adolf Eichmann,
einem der Hauptverantwortlichen der sogenannten "Endlösung".
Mit diesem Ausdruck wollten die Nationalsozialisten
die Ermordung von sechs Millionen Juden
verharmlosen.
"Konkrete Hinweise"
"
Erst im Juli hatte die österreichische
Regierung für Hinweise zur Ergreifung
Heims und Brunners eine Belohnung in Höhe
von jeweils 50.000 Euro ausgesetzt. Justizministerin
Maria Berger hatte bei dieser Gelegenheit
erklärt, es gebe "konkrete Hinweise" dafür,
dass die beiden 93 und 95 Jahre alten Männer
noch lebten. Das Justizministerium veröffentlichte
auf seiner Website biografische Informationen
sowie Fotos von Heim und Brunner.
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