An der Mittelmeerküste
werden regelmäßig Altersheime durchkämmt.
Laut Fahndern lebt der Gesuchte.
Madrid.Die Seniorenheime an der spanischen Mittelmeerküste,
in denen nicht wenige ausländische Residenten ihren
Lebensabend verbringen, bekommen diskret, aber regelmäßig
Besuch von der Polizei. Großgewachsenen Männern
um die 90 Jahre werden Fingerabdrücke abgenommen.
Die Kripo durchkämmt seit Jahren die Altersheime auf
der Suche nach Aribert Heim, einem der meistgesuchten Nazi-Verbrecher.
Bis heute vergeblich. Auch wenn es immer wieder Hinweise
darauf gibt, dass der berüchtigte 93-jährige KZ-Arzt,
ein gebürtiger Österreicher, in Spanien untergetaucht
sein könnte. Der Behauptung eines israelischen Ex-Agenten
aber, dass Heim bereits im Jahr 1982 von einem Geheimkommando
Israels aufgespürt und in Kalifornien exekutiert worden
sei, wird von den Fahndern wenig Glauben geschenkt.
Diese Äußerung diene wohl eher der Werbung für
die in Romanform geschriebene Autobiografie des pensionierten
Offiziers namens Danny Baz, hieß es.
Erst vor drei Monaten hatte Österreich einen neuen
Fahndungsaufruf herausgegeben und eine Belohnung von 50.000
Euro ausgesetzt. Den österreichischen Behörden
zufolge gibt es „konkrete Hinweise“ darauf, dass
Heim noch unter den Lebenden weile.
130.000 Euro Belohnung
Deutsche Fahnder sehen dies ähnlich – Deutschland
verspricht 130.000 Euro Belohnung. Die Fahndungsbeschreibung:
1,90 Meter groß, blau-graue Augen, kräftige sportliche
Gestalt, Schuhgröße 47, V-förmige Narbe im
Gesicht „quer zum rechten Mundwinkel“. Auch wenn
man davon ausgehen muss, dass Heim seine Gesichtszüge
operativ verändern ließ.
Meist sind es Geldüberweisungen aus dem Familien- und
Bekanntenkreis Heims, die immer wieder Spuren nach Spanien
legen, ins vornehme Marbella an der Costa del Sol; in den
Costa-Blanca-Ort Denia, in dem etliche Alt-Nazis untertauchten.
Oder in die Umgebung des Costa-Brava-Dorfes Rosas, wo Geldsendungen
eines Heim-Sohnes registriert worden waren. Auf Ibiza soll
Heim den Fahndern Mitte der 80er-Jahre um Haaresbreite entkommen
sein – nach Lateinamerika, wo ebenfalls Hinweise auf
Heim auftauchten.
Heims Familie teilte bereits 1993 mit, der Gesuchte sei
in Argentinien verstorben. Eine Sterbeurkunde wurde nicht
vorgelegt.
diepresse.com
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