20. Oktober 2007

nzz.ch
  Die Mordnacht von Rechnitz
 
 

Ein englischer Publizist erhebt Vorwürfe im Zusammenhang mit einem Massaker im März 1945

Welche Rolle spielte sie als Gastgeberin für einen Massenmord an ungarischen jüdischen Zwangsarbeitern im März 1945? Ein englischer Publizist beschuldigt Margit von Batthyány, geborene Thyssen- Bornemisza, der Mitschuld und prangert das Schweigen der Industriellenfamilie an.

Es gibt viele ekelhafte Geschichten dieser Art, und nun zirkuliert noch eine mehr. Geschichten, wie die radikalisierte Waffen-SS in der Endphase des Zweiten Weltkriegs «unbrauchbare» Zwangsarbeiter ermordete. Meist waren es Massentötungen, hastig und wie nebenbei ausgeführt, so dass nicht klar wird, was die Mörder stärker leitete, Kälte oder Sadismus. Eines dieser Verbrechen, das im Burgenland seit langem die Gemüter umtreibt – der Dramatiker Peter Wagner hat ihm 1995 das Stück «März. Der 24.» gewidmet –, zieht dank dem Wirken des englischen Publizisten David R. L. Litchfield mittlerweile international Kreise. Nach Echos in Spanien und England fand Litchfield nun auch die Aufmerksamkeit der «FAZ», die seine zuvor im «Independent» erschienene Version der Mordnacht übersetzte, kürzte und druckte.

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