15. Januar 2018 deutschlandfunk.de
Gröning hat Gnadengesuch eingereicht

Der frühere SS-Mann Oskar Gröning, der wegen Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen verurteilt wurde, hat ein Gnadengesuch eingereicht.

Das bestätigte ein Sprecher des niedersächsischen Justizministeriums dem Deutschlandfunk. Das Gnadengesuch sei an die zuständige Staatsanwaltschaft Lüneburg weitergeleitet worden. Für den Haftantritt habe es jedoch keine aufschiebende Wirkung.

Gröning war 2015 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er im Vernichtungslager Auschwitz das Geld der Verschleppten gezählt und weitergeleitet hatte. Er trug damit nach Überzeugung der Richter dazu bei, dass die Maschinerie des Tötens in dem Vernichtungslager funktionierte.

Ende Dezember lehnte das Bundesverfassungsgericht eine Beschwerde Grönings gegen das Urteil ab. Damit war der Rechtsweg ausgeschöpft.

Diese Nachricht wurde am 15.01.2018 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

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