Juli - 30 - 2010 eip-news.com
Ehemaliger SS-Offizier Erich Steidtmann einer der meistgesuchten Kriegsverbrecher ist tot

HANNOVER – Der ehemaliger SS-Offizier Erich Steidtmann, ist in dieser Woche, zwei Monate nach der Wiedereröffnung eines staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens, im Alter von 95 Jahren in Deutschland verstorben.

Erich Steidtmann stand im Verdacht, als Hauptmann der Polizei mit einer ihm unterstellten Polizei-Kompanie im Herbst 1943 an zwei Massenerschießungen von Juden beteiligt gewesen zu sein. Bei den Massakern im Raum Lublin im besetzten Polen, wurden etwa 30.500 Menschen bei Massenerschießungen ermordet. Beim Simon-Wiesenthal-Center, stand Steidtmann auf die Liste der weltweit meistgesuchten Naziverbrecher.

Gegen Erich Steidtmann (Photo),  wurde schon in den sechziger und siebziger Jahren ermittelt, allerdings wurde das Verfahren 1974 mangels Beweisen eingestellt.

Der Historiker Stefan Klemp, der im Auftrag des Simon-Wiesenthal-Centers arbeitet, fand Belege dafür, dass Steidtmann auch im Warschauer-Ghettokampf eingesetzt war und übergab seine Vorrecherche der Staatsanwaltschaft.

Allerdings war Steidtmann nicht nur Kompanieführer im Warschauer Ghetto, sondern führte im Herbst 1943 auch eine Kompanie im Raum Lublin, wo am 3. und 4. November die Massenerschießungen der sogenannten Aktion “Erntefest” stattfanden. Dass Steidtmanns Einheit, die erste Kompanie des Polizeibataillons 101, an diesen Massakern beteiligt war, gilt als gesichert.

Efraim Zuroff vom Simon-Wiesenthal-Center in Israel, sagte am Dienstag: “Hätte die deutsche Staatsanwaltschaft  in den sechziger Jahren ihre Arbeit ordentlich gemacht, würde diese Person nicht der Gerechtigkeit entgangen sind.” Gegenüber Associated Press erklärte er: “Nur den Forschungen von Dr. Stefan Klemp, dem Simon-Wiesenthal-Center und der Süddeutschen Zeitung ist es zu verdanken, dass das Verfahren gegen Steidtmann wiedereröffnet wurde.”

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