16. 03. 2015 orf.at
Über 1.000 bei Marsch zu Waffen-SS-Gedenken in Riga

Mehr als 1.000 Menschen haben heute in der lettischen Hauptstadt Riga am traditionellen Marsch zum Gedenken an die Mitglieder der Waffen-SS teilgenommen.

Der „Tag der Legion“ ist in Lettland ein inoffizieller Feiertag. Die Veranstaltung verlief nach Polizeiangaben „weitgehend ruhig“. Laut Medienberichten gab es vorübergehende Festnahmen von einzelnen Gegendemonstranten.

Die verschiedenen Kundgebungen und Aktionen waren von einem starken Polizeiaufgebot begleitet. Außer dem traditionellen Marsch mit Standarten und Blumenkränzen zum Freiheitsdenkmal und einer im Anschluss dort veranstalteten, wesentlich kleineren Gegendemo versammelten sich verschiedene Gruppen vor der russischen und vor der deutschen Botschaft, um an die jeweiligen Okkupationen durch deutsche und sowjetische Truppen zu erinnern.

Efraim Zuroff vom Simon-Wiesenthal-Zentrum zur Verfolgung von Nazis sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Parade sei „eine große Lüge“ und eine „Verzerrung der Geschichte“. In der Vergangenheit hatte es bei dem Gedenkmarsch immer wieder auch gewaltsame Zwischenfälle zwischen lettischen „Patrioten“ und radikalen, zumeist prorussischen Gegendemonstranten gegeben. Dieses Jahr genehmigte die Stadtverwaltung von Riga von vornherein sämtliche Kundgebungen beider Seiten.

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