Paukenschlag des österreichischen Justizministeriums: Die
Fahnder wollen den bereits abgeschlossenen Fall einer mutmaßlichen
NS-Verbrecherin (85) aus Wien wieder aufrollen. Vorwurf
der Behörden: Die Ex-Wärterin soll in zwei Konzentrationslagern
in Ravensbrück (D) und Majdanek (PL) Häftlinge gequält
und in die Gaskammer geschickt haben! Jetzt sucht die Justiz
neue Zeugen und Spuren.
Der Fall Erna Wallisch: Nachdem die Anklage gegen die mutmaßliche
Nazi-Verbrecherin (85) in den 70er-Jahren wegen Verjährung
niedergeschlagen wurde und auch 2005 die Beweise nicht ausreichten,
startet die Justiz jetzt einen neuen Versuch.
„Wir haben Polen offiziell um Hilfe gebeten, um noch lebende Zeugen und neue
Hinweise zu finden“, bestätigt Sprecher Thomas Geiblinger
die neue Jagd. Sie ist Nummer 3: Nach den NS-Schergen Aribert
Heim alias „Dr. Tod“ und Alois Brunner wird bereits seit
einigen Monaten mit Hochdruck gefahndet („Heute“ berichtete).
Der heute in Wien-Donaustadt lebenden
Pensionistin wird von den Nazi-Fahndern des Simon Wiesenthal
Centers „Beteiligung am Massenmord“ vorgeworfen. Wallisch
weist jede Schuld von sich. Sie habe zwar im KZ gearbeitet,
aber dort „kaum Kontakt zu den Insassen gehabt und auch keine
Gräuel bemerkt“.
heute.at
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