150 Rechtsanwälte Aus Jerusalem Fordern Israelische Regierung Dazu Auf, Im Fall Faber Druck Auf Deutschland Zu Machen – Der Verurteilte Niederländische SS-Täter Geniesst Seinen Lebensabend In Ingolstadt/bayern

Jerusalem. 150 örtliche Rechtsanwälte fordern in einer Eingabe die israelische Regierung dazu auf, in Deutschland rechtliche Schritte gegen den SS-Vollstrecker Klaas Faber zu erwirken, der in Freiheit in Ingolstadt lebt. Die Petition wurde gestern dem israelischen Justizminister Yaakov Ne’man übergeben. Initiator der Aktion ist der Anwalt David Schonberg. Er brachte den Ärger der Anwälte darüber zum Ausdruck, dass Faber, der in den Niederlanden für mehrere Morde zum Tode verurteilt wurde, seit Jahrzehnten unbestraft in Deutschland leben kann. Faber war 1952 nach Deutschland geflohen, das Todesurteil wurde später in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Mehrere niederländische Auslieferungsersuchen wurden in Deutschland abgelehnt. Mit der Beschwerde wollen die Anwälte die Bemühungen des Simon Wiesenthal Centers, Faber zur Verantwortung zu ziehen, unterstützen. Und man erhofft sich eine aktive Unterstützung der Aktion durch die israelische Regierung. Die Petition ruft die israelische Regierung auch dazu auf, die deutsche Regierung dazu zu bringen, Rechtsnormen wie den so genannten „Führerbefehl“ von 1943 zu ändern, der nichtdeutschen Kollaborateuren zur deutschen Staatsbürgerschaft verhilft und sie so vor einer Auslieferung in ihre Heimatländer schützt, wo sie rechtskräftig verurteilt worden sind.

Rechtsanwalt Schonberg: „Der Schutz, den das deutsche Recht diesem verurteilten Kriegsverbrecher gewährt, der ihm ein ruhiges Leben in Deutschland ermöglicht, ist eine Verletzung des Rechts und der menschlichen Werte und eine Verharmlosung der grausamen Verbrechen des Holocaust. Das ist ein schädliches Signal für die moderne Gesellschaft. Wir erwarten, dass unsere Regierung bei den Bemühungen um eine Bestrafung von NS-Tätern eine aktivere Rolle spielt.“

Der Leiter des Wiesenthal Centers in Jerusalem und Nazijäger Dr. Efraim Zuroff begrüßte die Initiative und fügte hinzu, dass „das Scheitern eines Prozesses gegen Faber in Deutschland und einer Auslieferung nach Holland ein Unrecht ist, das so schnell wie möglich korrigiert werden muss, so lange noch Gerechtigkeit erreicht werden kann.“ Die Petition wird auch unterstützt von der Organisation der Holocaust-Überlebenden und von Yad Vashem.

Rückfragen: +972-50-7214156
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