Wiesenthal Center: Deutsche Behörden Sollen Akten Von Flüchtigen NS-Tätern Endlich Freigeben

Jerusalem. Das Simon Wiesenthal Center hat heute den Bundesnachrichtendienst (BND) dazu aufgefordert, seine Akten über flüchtige NS-Verbrecher zu öffnen. Diese Forderung sei um so dringender, nachdem jetzt berichtet wurde, dass der deutsche Geheimdienst schon 1952, acht Jahre vor der Verhaftung von Adolf Eichmann im Jahr 1960, wusste, wo sich der Organisator des Holocaust in Argentinien aufhielt. In einer Stellungnahme unterstrich der Nazijäger und Leiters des Jerusalemer Büros des Wiesenthal Centers, Dr. Efraim Zuroff, die große Bedeutung solcher Informationen, die das Desinteresse deutscher Stellen bei der Strafverfolgung von NS-Tätern in den 1950er Jahren belegen.

Dr. Efraim Zuroff: „Die Zeit ist gekommen, um die Wahrheit über die Bemühungen oder eben das fehlende Interesse Deutschlands an der Bestrafung derjenigen zu schreiben, die für den Massenmord an den europäischen Juden und Millionen anderer unschuldiger Zivilisten verantwortlich sind. Wichtige historische Recherchen müssen zu diesem Thema unternommen werden, aber ohne eine Öffnung der Archive werden sie verhindert. Wir fordern den Bundesnachrichtendienst dazu auf, endlich freien Zugang zu den Dokumenten zu gewähren, um die ganze Geschichte schreiben und veröffentlichen zu können, wie schwierig das auch sein mag. Die Opfer der Nazis und der Rest der Welt verdienen es.“

Rückfragen: +972-50-7214156

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